06/23/07
Mittsommerfest der Pfadfinder-Bildungsstätte | Großenkneten-Sage
(Bericht von Lennart)
Vor zwei Jahren hatte ich Mailkontakt mit dem Liedermacher Martin Sommer. Per Post haben wir CDs getauscht und in diesem Zusammenhang hat Martin geschrieben, dass wir uns sicher auf den Brettern die die Welt bedeuten irgendwann auch mal begegnen werden. Recht sollte er behalten.
Jetzt, hier, in Sage sollte es soweit sein. Dementsprechend groß war meine Vorfreude, als ich mich Samstag Mittag auf mein Fahrrad schwang, um nach Sage zu radeln. Ich kam dort frühzeitig an, aber das Mittsommerfest (mit Sommer und Spieltrieb - tschuldigung aber der musste sein) des VCP Bezirk Oldenburg konnte ich mir als alter Pfadfinder ja durchaus auch mal zu Gemüte führen.
Ich genoss also erstmal Kaffee und Kuchen und guckte mich ein bisschen um. Gegen halb sechs traf Martin mit seiner Schwester Annelie, einer studierten Orchesteroboistin, die ihn heute begleiten würde ein und wir haben uns von Anfang an gut unterhalten. Philipp, der mit seiner Mitbewohnerin mit dem Auto kam, traf so gegen sechs ein und bald darauf begannen wir den Soundcheck. Weil es technische
Probleme mit der Abnahme von Martins Gitarre gab, hat er dann auch gleich die Bühnenpremiere meiner neuen Gitarre - Ortrud habe ich sie getauft - vornehmen dürfen.
Doch vor der Show setzten wir uns noch kurz zusammen um gemeinsame Lieder einzuproben. Geplant waren "So troll'n wir uns" von Martin und Philipp und "Schon so lang" von allen vieren zusammen. Außerdem hatte ich den Plan in Gedenken an den von mir geschätzten Liedermacher Georg Danzer, der letzten Donnerstag im
Alter von 60 Jahren den Folgen seiner extremen Nikotinsucht erlegen ist sein Lied "Die Freiheit" darzubieten. Also ein dickes Coverprogramm neben den ganzen eigenen Stücken. Allerdings wollten wir diese Lieder in den Bereich der Zugaben legen.
Begonnen haben das Konzert Martin und Annelie. Es zeigte sich hier wohl auch dem firmen Publikum umgehend, weshalb Martin Sommer so oft als der nächste Reinhard Mey bezeichnet wird. Eine bescheurte Bürde. Schließlich ist das Martin Sommer. Auch wenn Martin das wohl nicht machen würde, aber wenn er hier bei Totte klauen und "Ich bin nicht Reinhard Mey" singen würde, verstünde ich das vollkommen.
Nach einer halben Stunde der erste Schichtwechsel auf der Bühne. Jetzt also wir. Funktioniert wie immer. Trotz der langen Pause haben wir schnell wieder den Bühnenfaden aufgenommen. Halbzeitpause und dann noch mal dasselbe: erst Sommers dann Spieltrieb.
Dann hätten die Zugaben kommen sollen, aber da die Veranstaltung schon recht lange dauerte schlugen wir - vielleicht einen Augenblick zu früh - vor, die Zugaben ans Lagerfeuer zu verlegen. Das würde kurz darauf entzündet und es folgte eine lange Nacht, die ich persönlich schon um halb sechs beendete, während Philipp und Martin als letzte bis um sieben am Feuer saßen.
Am nächsten Morgen noch ein netter Plausch zum Frühstück und dann trennten sich unsere Wege äußerst freundschaftlich. Martin ins Auto, Philipp in den Zug und ich aufs Fahrrad. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die nächste Begegnung. Und bis dahin habe ich ja zwei hübsche CDs zum anhören.