07/13/07

Kammermusiksaal | Oldenburg | Vorspielabend

(Bericht von Lennart)


Das schönste ist das Vorspiel!

Diese alte Musikerweisheit wird beim Vorspielabend immer wieder bewiesen. Die geneigte Leserin weiß, was uns mit dem Vorspielabend verbindet. Den weniger umfangreich informierten sei verraten, dass hier alles begann. Und damit es an diesem Ort auch immer weiter geht, haben wir uns mal wieder auf die Liste der musikalischen Beiträge der quasi offenen Bühne Show gesetzt. Und wir hatten was dickes vor: Drei Premieren wollten wir bei diesem Auftritt bringen.


Doch zunächst waren wieder interessanteste Acts aus etwa 6 Jahrhunderten Musikgeschichte live on stage. Den Auftakt machte ein Doppelklavierkonzert. Zwei Kommilitonen mit einer Eigenkomposition für zwei Klaviere, die "Ein Bier" heißt, weil sie demonstrieren konnten, dass man während man das Stück spielt ein Bier trinken kann. Kein Wunder, wenn man das Stück auf 15 Minuten dehnt. War aber ne coole Show.

Dann unser Dozent Peter, der uns weismachen wollte, er spiele jetzt ein Werk eines mongolischen Komponisten dessen Namen er nicht aussprechen könne, statt dessen aber nur eine Querflötenetüde im varriierenden Tempo rückwärts spielte.

Weiter gings mit einem Gitarrenquartett, einem Gesangsquintett mit Alter Musik an Lautenbegleitung, Saxofon an Klavier, Gesang aller Arten und irgendwo dazwischen spielen wir auch was.

Zuerst die Live-Premiere von "Aufzug Richtung unbekannt". Unglaublich. Ich liebe dieses Stück. Es hat hervorragend funktioniert. Fast. Wäre da nicht dieser Lacher gewesen. Irgendwie passiert mir das immer wieder: Ich schreibe ein total ernstes Stück und die Leute lachen. Bin ich so unfreiwillig komisch? Als nächstes Stand die Premiere von "Marlboro her" an. Eine Umdichtung von Simon und Garfunkels "Scarborough Fair", unser Beitrag zum neuen Nichtraucherschutzgesetz, das uns wohl demnächst das Rauchen am Arbeitsplatz verbieten wird, zumindest wenn sich dieser in Niedersachsen befindet. Hier waren die Lacher auch da. Aber zu recht. Schließlich, erstmals für zwei Gitarren und mit Zweitstimme arrangiert, "Ich war mal Cowboy". Ein Song den einige von Philipp solo schon kennen. Jetzt hat auch dieser seinen Weg in unser Programm gefunden. Ein Country-Styled-Song, der gut nach vorne geht und meines Erachtens auch ganz geil am Start war, bis auf die Tatsache, dass ich mir mit der Zweitstimme noch nicht so richtig sicher bin. Ich glaube ich habe die schon mal anders, irgendwie cooler gesungen. Ich muss mir das wohl noch mal anhören. Gut, dass wir unsere musikalischen Entwicklungen und Ideen immer gleich mitschneiden.

Später kamen noch diverse weitere geile Acts. Unter anderem eine Lady mit einer Band, die viel zu zierlich aussah, für die Röhre die sie an den Tag gelegt hat. Krass.

Lange Nacht. An alles kann ich mich nicht mehr erinnern. Später dann noch bei nem Freund in der WG beim kickern verloren. Und das obwohl wir zu zweit gegen ihn gespielt haben. Grottenschlecht. Oder seelig gut.