08/31/07
The Rebels Choice | Buxtehude | Onkel Hankes Abschlussgala
(Bericht von Lennart)
Angefangen hatte alles mit einem kleinen Missverständnis. Philipps Cousine heiratet am 01.09.07 in Jork, einem Ort unweit von Buxtehude. Und um sich das Hotel zu sparen hat Philipp den Hanke gefragt, ob er bei ihm übernachten dürfe. Hanke meinte: „Klars“, und weil Philipp nicht so den Stress haben wollte, beschloss er, einen Tag früher nach Buxte zu fahren.
Darauf hin gab es folgende MySpace-Konversation:
----------------- Original Nachricht -----------------
Von: Onkel Hanke
Datum: 23 Jul 2007, 14:38
Ja Mann, komm mal schon am 31. Das find ich ja mörder cool. Mal schauen ob ich ne Party finden kann. Eventuell ja auch irgendwas mit Musik machen! Muss mal schauen wie und ob ich Leute organisieren kann. Tour war geil, wieder unglaublich viel coole Aktionen gebracht. Problem war nur das unser Bus in Erfurt abgeschleppt werden musste. Zum Glück hat kalter Kaffee uns aufgenommen.
Naja, ich meld mich noch mal wegen dem 31ten
Grüße
Hanke
----------------- Original Message -----------------
From: Spieltrieb
Date: Jul 24, 2007 1:48 PM
Super, machen wir das doch so. Ich komm am Freitag und wir machen sowas wie Unsinfonieorchester feat. Philipp K. Freu mich drauf
Philipp
----------------- Original Nachricht -----------------
Von: Onkel Hanke
Datum: 25 Jul 2007, 11:59
Location steht. Für Anlage und Freibier ist gesorgt. Es wird so ein bischen Good Bye Onkel Hanke (von wegen letzter Tag in Buxte etc. heißt ganz viele meiner Kumpels werden auch n bischen Muke machen. Hat Lennart nicht auch bock für den Freitag mitzu kommen.
Auf jeden Fall flutscht die Sache
Grütze
hanke
----------------- Original Message -----------------
From: Spieltrieb
Date: Jul 26, 2007 6:35 PM
Ich wusste ja gar nicht, dass Du einen Auftritt organisierst. Ich dachte, Du willst lediglich jammen. Aber gut, werd mal mit Lennart sprechen, ob er dabei ist. Ansonsten gibt's halt nen kleinen Soloauftritt von mir. Wir hören uns!
Philipp
Zu unserer Verblüffung hatten wir also einen Auftritt in Buxtehude. Ich hatte Zeit und daher war ich natürlich gern am Start.
Bei der Ankunft im Rebels Choice merkten wir gleich, dass heute wohl einiges mit rechten Dingen zugehen würde. Der Wirt fing unmittelbar nach dem Aufschließen an, eine vernünftige PA aufzubauen und stellte uns derweil erst mal ein Beck’s (man beachte diesen herrlichen Apostroph wenigstens einmal gebührlich) hin. Der Durst nach der Anreise konnte also unmittelbar gestillt werden.
Nach dem Soundcheck durften wir feststellen, dass man – wider erwarten und im Gegensatz zu Oldenburg – in Buxtehude einen guten Döner essen kann.
Um kurz nach neun legten wir los. Der Laden war gut gefüllt und wir konnten die Hoffnung haben, dass im Hut ein bisschen was zusammen kommen würde. Zumindest aber unsere Fahrtkosten würden wir wohl rausholen können.
In unserem ersten Set haben wir einige ruhige Sachen gespielt, was nicht gerade einfach war, denn obschon sich das Publikum bei den ersten drei Liedern noch als recht aufmerksam bewies, baute es in der Zeit massiv ab, beziehungsweise Geräuschkulisse auf. Wir ließen uns nicht irritieren und spielten unser geplantes Set durch. Fand ich persönlich gut. Manchmal muss man einfach mal was wagen. Auch wenn wir diesmal damit nicht gewonnen haben.
Dann erst mal Hanke, der heute sein Abschiedskonzert von Buxtehude gab, weil er ab Montag seinen Zivi in Lübeck antreten wird. Das bedeutete natürlich jede Menge alte Fans und Freunde. Also ein absolutes Heimspiel. Weil es eine „Abschlussgala“ war, hatte Hanke auch noch mal die ganzen alten Hits aus den letzten 5 Jahren musikalischer Aktivität ausgepackt. So gab er also einen Mitbölkkracher nach dem anderen zum Besten, was vom Animationslevel her fast schon Mallorcazüge annahm, aber doch eine deutliche Spur mehr Niveau aufwies. Zwischen Politik und Nonsens unterwegs bot der Junge mal wieder unvergleichliche 45 Minuten, bis wir wieder an der Reihe waren.
Unser zweites Set hatte es in dieser Stimmung noch einmal schwerer, wenngleich wir uns in weiser Voraussicht die lauten Kracher für diesen Part des Abends aufgehoben hatten. Wir versuchten also ein Feuerwerk zu zünden, denn die vorgerückte Stunde hatte vor allem die jüngeren Hanke-Fans im Rahmen des Jugendschutzgesetzes inzwischen des Ladens verwiesen und der Hut sollte doch noch rumgehen...
Nachdem wir unsere Lieder mit durchschnittlichem Erfolg zum Besten gegeben hatten, war es wieder an Hanke den Laden zu burnen. Und jetzt zog er alle Register. Die unsinnigsten Blödeleien, dreistimmige Mitsingchöre, kompletter Bläsersatz und natürlich den Wumms der Cajon. Krasse Sache das!
Nach dem Konzert, es war so gegen halb eins vorbei, setzten wir uns gemütlich an die Theke und tranken noch den ein oder anderen Absacker mit Tim, dem Wirt, der irgendwann den Laden zusperrte, damit wir unter uns sein konnten und vor allem – noch viel wichtiger – das Nichtraucherschutzgesetz keine Gültigkeit mehr hatte. Jetzt durften wir also wieder indoor quarzen. Überhaupt. Das war unser erstes Konzert mit ausschließlichem Draußenrauchen in einer Kneipe. Seltsames Feeling. Und das führte auch zu einer gewissen Unruhe im Publikum. Verständlich aber trotzdem nervig.
Nichtsdestotrotz positiv hervorzuheben ist, wie wenig verraucht der Laden war. Man könnte dieses Nichtraucherschutzgesetz für uns auch als „Gesetz zum Schutz am Arbeitsplatz“ bezeichnen *g*
Jedenfalls ging die Aftershow noch recht lange und so torkelten wir, besser Philipp torkelte, ich lief noch, gegen vier oder fünf Heim zu Hankes Elternhaus. Fischlis und Cracker im Garten als Gute-Nacht-Mahlzeit und schließlich die wohlverdiente Nachtruhe.