11/25/07

Stauerei | Bremen | Vorprogramm für Strom und Wasser

Bericht von Lennart

Dieser Tag begann chillig. Ich, der ich in letzter Zeit immer sehr viel gleichzeitig zu erledigen versuche, hatte fast nichts vor, außer eben am Abend mit Strom und Wasser in Bremen zu spielen. Nach dem Aufwachen machte ich mich auf den Weg in Phillips WG, wo wir gemeinsam mit Maria und Enno zu frühstücken vorhatten. Eigentlich wollte/sollte (wie auch immer) der Heinz mit Rebecca ja auch noch dabei sein, aber die beiden trafen dort so spät ein, dass ich mich schon wieder entfernt hatte. Auf jeden Fall war das Frühstück ein überraschendes Gespräch voller interessanter Themen und - wie sollte es in der Welt der Gerüchteküchen anders sein - der Entdeckung gemeinsamer Bekannter. Und wer macht was gerade? Ah, ja... Schon abgefahren, wenn man, wie ich in diesem Fall, mit einem unbekannten Menschen, nicht nur eine gemeinsam bekannte Person, sondern eben gleich eine lange Reihe gemeinsamer Bekannter aufzudecken weiß. Das ist dann das Musikerdorf Deutschland, glaube ich.


Das Frühstück war so kurzweilig, dass die Stunden schnell vergingen und ich mich dann irgendwann aufmachen musste, um zu Hause noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Kurz darauf schwang ich mich aber auch schon wieder in den Zug, um in Bremen die Location aufzusuchen. Eine sehr schöne Location muss man sagen.

Dass mit dem Soundcheck erweist sich, wahrscheinlich gerade wegen des Verzugs und des damit aufkommenden Zeitdrucks, heute als besonders langwierig und schwierig. Das lag allerdings nicht an uns, sondern an ein paar technischen Problemen mit denen sich der Tontechniker rumzuschlagen hatte. Daher brauchten wir die Bühne zwischen Soundcheck und Auftritt fast gar nicht zu verlassen, lediglich ein paar Minuten, in denen das Publikum eingelassen wurde vergingen. Ankündigung und rauf.

Heute ist das Feeling auf der Bühne schon wieder deutlich besser als am Vortag. Keine Ahnung was da los gewesen ist. Wir spielen unseren Kram und es wird irgendwie auch angenommen. Verhaltene bis mittelmäßige Publikumsreaktionen werfen in uns die Frage auf, ob wir vor Strom und Wasser wirklich so richtig sind, aber Spaß macht es allemal.

Und dann sind endlich wieder Strom und Wasser dran. Ich begebe mich ins Publikum und genieße. Und ja, ich genieße heute mal richtig. Ich habe lange nicht mehr so viel Liebe zu Tönen verspürt, wie an diesem Abend. Der Groove treibt und das Saxofon schreit alles was es sagen will in monophoner Manier aus sich heraus, als gäbe es keine andere Sprache auf der Erde. Großartig. Das war wirklich eine Erfahrung für mich.

Nach dem Konzert verstreut und verteilt sich alles wie immer viel zu schnell, aber ein Wiedersehen wird es geben. Irgendwo, irgendwann.