02/01/08
Café Kreuzberg | Göttingen | 8. Göttinger Liedermachingfestival
Bericht von Philipp
Alle Jahre wieder...
Gerade mal zwei Wochen liegt das Erfurter Festival zurück und schon wieder geht es auf zu einem Familientreffen. Wir fahren gemeinsam mit Simon und Jan und ihrem inoffiziellen Bandmitglied Thorsten. Das Niedersachsenticket wird also perfekt ausgenutzt, sodass jeder mit nem guten Fünfer dabei ist. Schön, noch so günstig reisen zu können. Schließlich sind wir gute vier Stunden unterwegs, von denen wir uns allerdings eine Stunde in Hannover aufhalten. Vollkommen uninteressant.
Am Göttinger Bahnhof treffen wir schon mal Else und ihre Begleitung, mit der sie gemeinsam die Liederliche Stunde auf dem lokalen Radiosender „Tonkuhle“ macht. Sie erzählt uns schon mal, dass sie einen Mitschnitt für uns dabei hat. Sehr schön, wieder was neues für das Archiv.
Im Backstageraum ist die Luft zum Schneiden sogar schon fast zu dick. Der Grund: Rauchverbot bei Veranstaltungen. Der etwa 15 qm große Raum OHNE Fenster ist also der einzige Rückzugsort für Raucher. Und Raucher sind zumindest unter den Liedermachern fast alle. Respekt Herr Weiherer, dass Sie das aushalten, wo ich als Raucher schon Probleme damit habe. Egal, ein frohes Wiedersehen von Kollegen. Ah, Kalter Kaffee, wir haben uns ja gerade erst gesehen. Hallo Phrytz, wir spielen ja auch in zwei Wochen schon wieder miteinander, Hallo Monsters, Vorprogramm auch in zwei Wochen, oder was? Hallo Gymmick, lange nicht mehr gesehen. Kommt Norman Schuh eigentlich? Erfahrungsgemäß ist er ja immer da. Hallo Norman Schuh, wir hatten Dich schon erwartet. Katze Klose, auch am Start, na dann kanns ja losgehen.
Dieses Jahr brauche ich sehr lange, bis ich mich akklimatisiert habe. Vom Programm bekomme ich auch nicht viel mit. Etwas Stress und Aufregung ist natürlich auch dabei. Diesmal spielen wir ja erst um Elf. Nicht einmal Rüdiger Bierhorst kann ich genießen, da es schon sehr voll, laut und der Sound schlecht ist. Dann sind wir aber auch schon dran. „Spam mich zu“ spielen wir heute wieder mit Keyboard, was ich an ein Mikro halten muss. Im Refrain ist das wieder so leise, dass wir uns schön vom Beat entfernen. Spieltrieb also mal wieder gewohnt chaotisch. Kommt aber alles gut an und dafür, dass Frische Mische unten spielen, ist bei uns richtig was los. Die Leute wollen es und bekommen es.
Dann wird es aber bald Zeit für Onkel Hanke und sein Orchester. Diesmal treten sie sogar mit lustigen Mützen, Brillen und glänzenden Hüten auf. Diese Typen sind ohne Zweifel eine Bereicherung für Liedermaching und die Welt an sich.
Komisch, schon wieder kann ich mich an nix mehr erinnern und ich weiß, dass es kein Filmriss ist, sondern das Überangebot an Zugaben der offenen Bühne. Ich weiß nicht mal mehr, was ich alles noch gespielt habe. Ach doch, meinen Song mit dem Majorakkord und Arche B. von Rio Reiser spielte ich zusammen mit Sven Panne, Lennart spielte ein neues Lied, das noch nicht mal ich kannte. Schönes Ding. Wusste gar nicht, dass auch er Lieder schreiben kann, die nach Reinhard Mey klingen. Hanke und seine Jungs legen auch noch mal richtig los. So gegen zehn Uhr in der Früh lege ich mich schlafen und ich glaube, ich bin noch nicht mal der Letzte. Oh hauerha!