02/16/08
Café Kult | Wolfenbüttel | Doppelkonzert mit Phrytz
Bericht von Philipp
Ein Liedermachingwochenende ohne Alkohol, so hatte ich es mir vorgenommen und auch durchgezogen. Es war zwar nicht das erste Mal, es ist aber selten. Ich wollte einfach mal wieder wissen, wie sich das anfühlt. Und es fühlt sich sehr gut an. Nur 5 Stunden geschlafen? Scheißegal, ich fühl mich fit. Die Sonne scheint und ich gehe mit Markus erst mal Frühstück einkaufen. Dann kurzes Frühstück in der WG von Markus und „Papa Phrytz“ Jörg. Ich hatte ja noch einiges vor. Wenn ich schon mal in meiner Heimatstadt Braunschweig bin, dann sollte ich auch die Gelegenheit eines ausgedehnten Nostalgiespazierganges nutzen.
Markus begleitete mich und wir besuchten erst mal Philip (von Phrytz) in seinem Gitarrenladen, denn er musste an diesem schönen Tag leider arbeiten. Er war auch gut beschäftigt, so dass wir nach kurzem Aufenthalt weiter zogen. Wir hatten ja noch einige Stationen vor uns. Zunächst war erst mal das vor kurzer Zeit für teures Geld wiederaufgebaute Schloss zu besichtigen. Von außen ein wunderschön restaurierter Bau, von innen eine Schickimicki-Sehen-und-Gesehen-Werden-Bonzen-Einkaufsmeile. Schade. Dann ging es durch das Magniviertel zu der Kirche, in der ich getauft wurde, zu meinem Kindergarten, über den Löwenwall an der Oker entlang, zu der Straße, in der ich fast 10 Jahre meiner Kindheit gelebt habe und schließlich durch den Bürgerpark zurück in die Phrytz-WG. Wie wunderschön. Zwei Stunden lang in Erinnerungen schwelgen. Die Kindheit prägt halt am stärksten. Jede Ecke, jede Mauer, jedes Haus lassen in meinem Kopf Bilder entstehen und teilweise höre ich sogar alte Freunde sprechen. Markus weiß nun einiges von meinem Leben. Zumindest über die ersten 12 Jahre.
Kurz nachdem wir in der WG ankamen, kam auch Lennart aus seiner Heimatstadt Wolfsburg angereist und nach einer Zigarette ging es (mit dem Tourbus) ab nach Wolfenbüttel ins Café Kult.
Gleich beim Eintreten dachte ich, och ist das nett hier. Viel Holzbalken und gemütliche Sitzecken. Freundlicher Empfang, Aufbau und dann ein äußerst ausgedehnter, perfektionistisch angehauchter Soundcheck. Wir hatten halt die Zeit. Leckere Häppchenteller mit Wurst, Käse und Tapas. Genial.
Für mich kamen auch gleich eine Horde von Überraschungsgästen angereist. Alte Bekannte aus alten Zeiten, die schon seit 6 Wochen geplant hatten, zu kommen. Ich hatte sie lange nicht gesehen und wusste gar nicht, dass sie Spieltrieb überhaupt kennen. Gerald, Falk und natürlich auch Henning, ich habe mich extrem gefreut, euch wiederzusehen.
Dann war es auch schon Zeit, zu spielen. Diesmal fingen wir an. Eintritt war frei und der Laden voll. Wir wussten aber noch nicht, wer von den Gästen sich überhaupt für die Musik interessierte. Es galt also sich Gehör zu verschaffen. Das schafften wir auch ganz gut. Aufmerksame Blicke, freundliche Gesichter und sogar mitsingende Münder. Am Ende wurde sogar eine Zugabe verlangt. Da ließen wir uns nicht lumpen.
Dann spielten Phrytz und obwohl ich mich im Gegensatz zum Vortag mehr mit Gästen unterhielt, war ich glücklich, Phrytz im Hintergrund zu hören und bei meinen Lieblingsliedern genauer hinzuhorchen.
Der Inhalt des Hutes sprach dann auch für einen gelungenen Abend. Zurück nach Braunschweig und dann die Anlage von Phrytz in deren Proberaum verstauen. Dieser befindet sich zwar im 7.Stock aber der Aufzug trägt uns die schweren Boxen empor.
Nette Runde und nette Gespräche in der Phrytz-WG runden das Wochenende ab. Einfach herrlich!