07/13/08

Liedermacherrampe | Rössing | Weedbeat-Festival

Bericht von Philipp


Der Wecker klingelt. Oh mein Gott! Wie lange konnten wir schlafen? Eine Stunde oder doch zwei? Auf jeden Fall Rekord und nahe am Durchmachen.

Um halb acht in's Bett zu gehen ist bei uns zwar nicht so ungewöhnliicch, aber wir müssen ja schon um 10 Uhr mit dem Bus los. Heute geht es zum "Weedbeat", einem kleinen Reggae-Festival in der Nähe von Hildesheim. Dort hat sich mittlerweile eine Liedermacherbühne etabliert. Wir sind da mal wieder noch so reingerutscht, da unsere Liedermacherfreundin Else im Orga-Team ist.

Eine tolle Chance für uns, neue Leute für uns zu gewinnen und gleichzeitig etwas von diesem Festival mitzubekommen.

Wenn wir nicht so fertig wären, kurz nach dem Aufstehen, immernoch betrunken und im Halbschlaf fand ich das alles noch lustig. Im Dorf auf den Bus wartend, zwischen Treckern und "frisch Eier"-Schildern, aber mit der Zeit merkte man, dass man doch etwas mehr Schlaf hätte vertragen können. Egal, im Zug wird etwas ausgeruht und bei der Ankunft fühl ich mich schon wieder gesund und munter. Trotzdem lege ich mich erst mal in den Sand, grabe meine Füße in den selbigen und sauge die Atmosphäre auf. Es kommt mir fast so vor, als hätte ich schon das ganze Wochenende hier verbracht. Mit der Zeit trudeln ein paar Bekannte ein, unter anderem Jill, eine junge Songschreiberin die wir letztes Jahr im Chez Heinz kennengelernt hatten. Sie sollte heute vor uns spielen. Das tat sie uach und mensch, dieses wirklich noch junge Mädchen ist vom Schreiben und Singen her schon ganz weit vorne. Zwischendurch lausche ich den Bands auf der Parallelbühne. Alter Schwede, geile Kombo, die Ska mit Jazz verbindet und bei der es mal so richtig Spaß macht zu zu hören und vor allem zu zu sehen, Namen habe ich trotzdem vergessen.

Dann, gegen 16:30 enter wir die Liedermacherrampe. Welch ein Geschenk: Super sound, ein total entspanntes, aufmerksames Publikum, das im Sand oder auf Liegestühlen abhängt.

Das ist wirklich einer dieser seltenen Auftritte, wo einfach alles super läuft, passt und stimmt.

Wie die Profis ziehen wir unser Ding durch, bekommen tollen Applaus und verkaufen auch ein paar CDs. Nach uns ist dann der inzwischen eingetroffene Sven Panne dran. Er kämpft am Anfang mit technischen Problemen, die er aber durch souverände Ansagen gekonnt überspielt. Überhaupt kommt er total locker rüber und schafft als dritter und letzter der Rampe das Publikum zu begeistern.

Kinder spielen überall, die Sonne scheint und es ist einfach mal wieder wunderschön Teil des ganzen zu sein. Als Zugabe singt und spielt Sven noch mit mir seinen Gassenhauser "Oberstes Regal". Sehr schön.

Nach kurzes runterkommen und dann geht es auch schon ab zum Bahnhof, da wir ja wenigstens vor Mitternacht zu Hause sein wollen.

Mal wieder übermüdet und überglücklich rollen wir Richtung Heimat.