01/27/09
Prinz Willy | Kiel | Staat-Sex-Amen-Tour 2009
Bericht von Philipp
Immer wenn wir in Irish Pubs spielen, ist mein Kater am nächsten Tag besonders heftig. Er ist es aber wert gewesen, denn vor dem Einschlafen stand ich überglücklich am Wasser und hatte das Gefühl, jetzt erst richtig im Tourleben angekommen zu sein. Lennart steht natürlich schon vor mir auf, aber so ab elf komme ich auch zu mir und genehmige mir erstmal einen Apfel. Wir drehen einen kleinen Film für unser Videotagebuch. Zu schön ist die Szenerie am Hafen. Das mussten wir einfach festhalten, dass wir an so einem schönen Ort erwachen durften.
Jetzt geht es aber erstmal nach Kiel. Wir besuchen David, einen Freund, den ich sozusagen schon seit unserer Geburt kenne. Noch haben wir kein mobiles Internet, so dass wir die Wohnung von David und seiner Familie nutzen, um Mails zu checken und die Homepage zu aktualisieren. Außerdem wird erstmal dick gefrühstückt und geduscht. Luxus pur!
Gegen sechs geht’s ins „Prinz Willy“, wo wir ja bereits einmal mit Jess Reisig und einmal mit „Zwei Felle für ein und das fiese Monster“ gespielt haben. Diese Auftritte waren allerdings nie so gut besucht und die Technik eher suboptimal. Mittlerweile hat sich im „Prinz Willy“ aber viel getan und wir freuen uns zu sehen, dass schon um acht Uhr, Grüppchen für Grüppchen, Gäste in den Laden strömen. Alle Sitzplätze sind bald gefüllt. Das liegt ohne Zweifel an der guten Werbung. Wir und Willy haben die Trommel ordentlich gerührt und außerdem unsere Bekannten Thilo und Heiko eingespannt, Flyer und Plakate zu verteilen. Danke dafür!
Die Atmosphäre verleitet uns dazu, ein eher chilliges Konzert mit einigen ruhigen Stücken, an die wir uns oft nicht trauen, zu geben. Außerdem bleiben wir heute beide komplett nüchtern. Die Stimmung ist vom ersten bis zum letzten Moment wie verzaubert. Alle Gäste schenken uns ihre vollste Aufmerksamkeit und reagieren auf nahezu jede Pointe. Keine Jubel-Party-Stimmung, sondern relaxter Genuss. Für uns wie für das Publikum. Fröhliche Gesichter. Wir sind geflasht von so viel positiven Schwingungen. Uns fehlen die Worte.
Wir sind sehr dankbar dafür, wie unsere Tour beginnt. Alle Zweifel und Ängste, die kurz vor Aufbruch nochmal aufkamen, sind wie weggeblasen. Es hat mir noch nie so viel Spass gemacht, Musiker und unterwegs zu sein. Sorry Tourkoller, Du musst Dich wohl noch etwas gedulden. Aber es geht ja gerade erst los. Mal sehen, was passiert. Wir sind gespannt.