02/02/09

Schnürschuhtheater | Bremen | Staat-Sex-Amen-Tour 2009

Bericht von Lennart

Endlich Bremen, endlich Theater, endlich mal wieder die große, schöne, gut ausgebaute Bühne mit guter Technik. Beim Schnürschuhtheater wissen wir, was wir kriegen und wir freuen uns immer drauf, mal in dem guten Haus zu sein.
Aber erst mal eine kleine Anekdote „off topic“. Der Grund, warum unter den letzten Tourberichten so viele von Philipp und so wenige von mir sind ist ganz einfach. Während ich nämlich unser Tour-Mobil zum nächsten Auftrittsort zu steuern pflege, sitzt Philipp neben mir und tippt einen aktuellen Tourbericht. Das ist eine Arbeitsteilung, die sich in den letzten Tagen eingespielt und durchaus auch bewährt hat. Jetzt aber haben wir zwei Tage Tourpause und Philipp gehen langsam auch die Synoyme aus, um immer den gleichen Sachverhalt neu darzustellen. Denn in gewisser Weise ist ein Tourtag wie der andere. Und dann auch wieder gar nicht. Das Publikum ist immer mal anders, beim drumherum passieren die verschiedensten Dinge. Was bleibt ist ein Grundgerüst: Hinfahren, Aufbauen, Soundcheck, Spielen, Abbauen, Nachfeiern.
Dieses Grundgerüst ist auch in Bremen nicht anders, mit dem Unterschied, das wir dieses mal das erste Mal mit dem Problem „Umweltzone“ konfrontiert sind. Wir entschließen uns in Bremen zwar ein kleines Stück in selbige reinzufahren, weil wir gehört haben, dass noch keine Strafen verhängt würden, bleiben aber lieber am Rande der Zone stehen und dafür in der Nähe der Wohnung von Jule, bei der wir die nächsten Tage unterschlüpfen werden. Also geht es heute mal mit der Straßenbahn zum Auftritt. Das stellt sich als ein bisschen umständlich heraus, weil wir ziemlich viel Kleinkram zusätzlich zu schleppen haben, aber lässt sich irgendwie auch bewältigen.
Im Theater angekommen stellen wir fest, dass wir wider erwarten pünktlich sind, weil als Ankunftszeit doch halb sieben abgemacht wurde. Gut für uns. Unser Soundcheck geht schnell und wird von Anke professionell umgesetzt. Danke Anke. Es ist einfach für uns noch ein unerhörter Luxus mal ordentlich gemischt zu werden.
Heute spielen wir wieder ein eher ruhiges Set, weil die Theateratmosphäre uns dazu inspiriert. Es ist halbwegs besucht, was ausreichend ist – sowohl für uns als auch für das Theater. Am Morgen wurde ich noch angerufen: „Ihr habt nur vier Vorbestellungen, sollen wir das Konzert absagen?“ Natürlich nicht! Wir wissen ja, dass unsere „Kundschaft“ in der Regel nicht vorbestellt, sondern einfach vorbeikommt.
Schön auch, dass sich heute zwei meiner Ex-Mitbewohner dazu durchgerungen haben, aus Oldenburg  vorbeizukommen. Schade allerdings, dass sich diese nur leicht verspäteten und damit – so ist das halt im Theater – erst einmal vor verschlossenen Türen standen. Glücklicherweise mussten sie nicht ganz bis zur Pause warten sondern sind nur eine halbe Stunde in der Kälte geblieben. Tut mir leid, das hätte ich vorher sagen sollen. Danke trotzdem fürs da sein.
Nach dem Konzert ging es relativ fix an den Abbau und das Theater sieht unberührt aus wie zuvor. Wir rechnen ab und werden freundlicherweise von Marleen zu Jule gebracht. Unsere Taxiquote „Bei 40 zahlenden leisten wir uns ein Taxi!“ haben wir nämlich knapp verfehlt. Gut das ein freundliches „Umsonst-Taxi“ sich und uns zur Aftershow fährt.
Der Abend klingt, wie schon so viele, in Jules Küche und in aller Ruhe aus. Bremen ist für uns wirklich immer eine Reise wert!