01/14/09
Blue Moon | Wuppertal | Staat-Sex-Amen-Tour 2009
Bericht von Philipp
War spät gestern. Lennart wird mal wieder früher wach als ich. Draußen trifft er ein paar Gäste des gestrigen Abends, mit denen er etwas Zeit im nahe gelegenen Park verbringt. Und der ist wirklich schön, besonders bei dem Wetterchen, das wir heute haben. Nach einem Frühstück begebe ich mich auch dort hin. Ohne Jacke wohlgemerkt. In dem Park befinden sich Gehege sonst wild lebender Hirsche. Ich genieße die Frühlingsluft und die Sonnenstrahlen und es fühlt sich mal wieder richtig gut an, das Leben. Ich telefoniere noch kurz mit John und Daniel von Positano und wir sind uns einig, dass der Abend einfach nur fantastisch war.
Auf nach Wuppertal! Dort gibt es zwar schon eine Umweltzone, jedoch noch nicht lange genug, dass dort ernsthaft Strafen zu erwarten sind. Wir betreten das „Blue Moon“ und begrüßen Hakan. Es war von vornherein klar, dass wir heute über die Hausanlage (sprich stinknormale Stereoanlage) spielen müssen. Wir schleppen alles an, was wir an Technik und Kabelage so bei uns haben. Beim ersten Check kommt auch ein Signal aus den Boxen, jedoch eher in einem Sound, der an den Gesang der Platte von „Megavier“ erinnert. Lennart probiert und probiert. Ein Kumpel von unserem heutigen Vorprogramm Falk Plücker, der inzwischen auch eingetrudelt ist, macht uns über eine Proberaum-Connection noch die nötigen Adapter und Kabel klar und irgendwie bekommt Lennart schließlich alles eingerichtet. Fragt mich nicht, was das Problem war, ich hab keine Ahnung, bin aber mal wieder dankbar, dass Lennart sich auskennt, sonst wären wir wohl schon oft aufgeschmissen gewesen. Ich revanchiere mich aber später dadurch, dass ich alles abbaue, während Lennart sich unterhält.
Doch nun zum Konzert des Abends. Etwa 20-30 Leute füllen die Kneipe angenehm und Falk legt los. Er hat vorher schon angekündigt, nicht besonders fit zu sein („im Sack“, wie er zu sagen pflegt) und spielt daher nur drei Songs. Gut macht er das. Wir sehen ihn heute auch zum ersten Mal live. Er uns übrigens auch. Und das obwohl wir uns schon seit fast vier Jahren kennen.
Zwei Tische sind uns heute besonders wohl gesonnen: 1. Eine Geburtstags-Nachfeier-Runde beehrt uns mit lautem Lachen und heftigem Applaus. Die scheinen Spaß zu haben. 2. Ein Tisch weiter hinten, an dem Karten gespielt werden, wo aber immer wieder strahlend und lächelnd zu uns hinübergeschaut wird. Ich habe das Gefühl, dass wir heute wieder besonders sicher sind. Alles sitzt. Abgesehen vom Gesangssound, der doch noch etwas verzerrt ist. Beim Ende des vorletzten Liedes „Zeit für’s Beamen“ kackt die Anlage total ab. Nur noch Noise. Zu spät, um jetzt noch was umzustellen. Wir beschließen spontan, „Schlafentzug“ unplugged dranzuhängen. Währenddessen spazieren wir singend und spielend durch den Raum, damit alle was mitbekommen. Es folgt noch eine Unplugged-Zugabe und aus die Maus. Fazit: ein schöner Abend. Krönender Abschuss für mich: ein heißes Bad in Falks Wohnung. Balsam für Körper und Seele. Ich schlafe spät, aber nüchtern und mit einem wohligen Gefühl ein.