04/15/09
Striese | Augsburg | Staat-Sex-Amen-Tour
Bericht von Philipp
13:30: Wir verlassen die Münchener Wohnung eines alten Kumpels von mir, den ich fast zehn Jahre nicht mehr gesehen hatte. Das Tourleben lässt eben auch alte Bekanntschaften auffrischen. Sehr schön!
In Augsburg angekommen, parken wir in der Spitalgasse, um die Ecke von der „Striese“, wo es heute zur Sache gehen soll. Und wisst ihr, wo unser Parkplatz ist? Direkt gegenüber von der Augsburger Puppenkiste. Wer hat sie als Kind nicht gesehen, die Geschichten von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer oder dem Urmel aus dem Eis. Hier finden abgesehen vom Montag immer noch tägliche Aufführungen statt. Als ich 12 war, habe ich hier mal Zwerg Nase gesehen.
Genug Nostalgie. Es gibt ein paar Sachen zu erledigen, also mache ich mich bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg in die Innenstadt. Zuerst kaufe ich mir aber eine Käsebretzel, die mich auf meinem Weg begleitet und stärkt. Zunächst erwerbe ich Luftpolsterversandtaschen, denn einige Leute warten auf die Lieferung ihrer CD-Bestellungen. Drei „Ohrrangements“ wandern heute noch in den Briefkasten. Dann gehe ich noch zur Post und zur Bank und kehre gegen halb sechs gemütlich beim Mobil ein. Lennart kommt kurz darauf auch und hat uns ein frisches Brot mitgebracht.
In der „Striese“ erwartet uns eine schöne und geräumige Bühne mit guter Anlage. Schon beim Soundcheck freue ich mich aufs Spielen. Es klingt einfach sehr gut.
Das Biergartenwetter lässt allerdings schon vermuten, dass die Leute heute nicht unbedingt in Massen hereinströmen werden. Besonders nicht an einem Mittwochabend. Abgesehen von ein paar Bekannten und Familienangehörigen sind auch nur wenige andere Gäste eingetrudelt. 20 sind es aber, was bei unseren Konzerten ja gar nicht ungewöhnlich ist. Die Raumgröße ist für die Größe des Publikums nur etwas, sagen wir, unvorteilhaft.
Was soll’s, wir legen los: Es macht Spaß und, um hier mal Rüdiger Bierhorst zu zitieren: „Den Leuten gefällt’s.“ In der zweiten Hälfte ist dann allerdings irgendwie die Luft raus. Zumindest am Ende stimmt irgendwas nicht mehr. Wir werden müde, das Publikum auch und irgendwie spürt man das. Ist aber nicht weiter schlimm. Es war einfach ein ruhiger und gemütlicher Abend, da haben die rockigen Stücke, die wir ans Ende gepackt haben, im Nachhinein betrachtet, einfach nicht reingepasst.
Zum Abschluss des Abends gibt’s dann noch ein dunkles „Riegele“ und ein „Augsburger Pilsener“, das allerdings auch von der selben Brauerei stammt.
Zur guten Nacht lese ich noch etwas in Matt Ruffs „Bad Monkeys“. Nach drei Seiten fallen mir aber die Augen zu und ich mache das Licht aus.