04/22/09

Denkmal | Salzburg | Staat-Sex-Amen-Tour 2009

Bericht von Philipp

Salzburg. Ein Auftritt im benachbarten Ausland, der unsere Tour zu einer internationalen macht. Gestern hatten wir schon die Gelegenheit, uns diese Stadt anzusehen. Da herrschte noch strahlender Sonnenschein, der uns ja schon die ganzen letzten Wochen verwöhnt hat. Heute hat es sich im Laufe des Tages aber zugezogen. Ich sag mal, Salzburg ist in etwa so schön, wie der Name der Stadt klingt. Allerdings ist es schon sehr Mozart-Touristen-überfrachtet und auch hier hat man den Eindruck, den man in vielen süddeutschen Städten hat: Die Leute haben Geld. Viel Geld.
Natürlich spielt Spieltrieb nicht in einem gediegenen Theater oder einem edlen Caféhaus. Selbst in einer Stadt wie Salzburg gibt es so was wie eine Gegenkultur und so lernen wir auch eine andere Seite und einen anderen Menschenschlag kennen. Das Denkmal ist die Kneipe eines Kulturvereins und daher eine Plattform für Künstler, Musiker und politisch Engagierte. Als wir dort ankommen wird noch aufgeräumt, denn während des Tages hat hier eine Aktion stattgefunden, bei der Kinder die Wände bunt bemalen durften. Außerdem hängt Walter bereits Bilder auf, denn heute Abend findet hier nicht nur ein Spieltrieb-Konzert, sondern auch eine Vernissage für eine Ausstellung Walters statt. Das Konzept der Bilder hängt im Wesentlichen mit der Bankenpleite und Gebrauchtwagen zusammen. Es hat etwas mit österreichischen und slowenischen Banken zu tun. Den genauen Zusammenhang konnten wir aber nicht wirklich verstehen, da uns das Hintergrundwissen dafür fehlt. Walter machte aber immer wieder darauf aufmerksam, dass die Bilder der Kinder eigentlich wichtiger wären. Die Kinder, unsere Zukunft und Hoffnung auf eine bessere Welt. So in der Richtung. Ich hoffe, man kann es sich in etwa vorstellen.
Schnell füllt sich der Raum mit Vereinsmitgliedern und Bekannten Walters. Ausstellungsbeginn ist um 20 Uhr und so ab halb zehn beginnen wir irgendwann zu spielen. Es wird viel geredet, aber zahlreiche lächelnde, auf uns gerichtete Blicke zeigen uns, dass wir hier nicht fehl am Platz sind. Im Verlauf des Auftritts spannt sich der dramaturgische Bogen, den man sich als Musiker wünscht. Die Leute werden euphorischer und begeisterter. Schließlich lernen sie uns ja gerade erst kennen und müssen sich erstmal ein Bild von uns machen. Schön zu spüren, dass ihnen dieses Bild gefällt. Zugaben werden gefordert, Jägermeister serviert.
Fazit: Ein gelungener Abend mit sehr, sehr netten Menschen. Man hat überhaupt nicht das Gefühl, 900 km von zu Hause entfernt zu sein.