04/24/09
Paddy's Irish Pub | Coburg | Staat-Sex-Amen-Tour 2009
Bericht von Philipp
Coburg. Ich weiß eigentlich nichts über diese Stadt, trotzdem schießen mir zwei spontane Assoziationen in den Kopf: 1. Na klar, Huk-Coburg, die Versicherung und 2. Sachsen Coburg-Gotha, die letzte Dynastie Deutschlands. Nein, ich habe kein krasses Geschichtswissen, ich hatte nur eine Geschichtslehrerin, deren Standardfrage es war, dieses Basiswissen zu prüfen. Wozu das nützt, weiß der Himmel.
Leider konnte ich auch nicht viel von dieser Stadt sehen. Jedoch bin ich immerhin auf der Suche nach einem Briefkasten mal kurz durch die Altstadt gelaufen und habe festgestellt, dass Coburg eine Reise wert zu sein scheint.
Zeit: 19:45 Uhr , Ort: Paddy’s Irish Pub. Allerdings sind in der geräumigen Kneipe Bier und etwas Inneneinrichtung das einzige, das an Irish-Flair vorhanden ist. Die Musik ist eine Mischung aus 80er-Jahre Altmetaller-Hardrock á la Meat Loaf und dem standardmäßigen nervigen Popscheiß aus dem Radio. Auf den Tischen liegen Flyer für eine hier stattfindende Studentenparty, auf denen das Bild einer halbnackten, auf Bitch getrimmten Eye-Catcher-Frau prangt. Sehr stilvoll.
Aber Stefan der Chef ist äußerst nett, die Bühne groß und die Anlage super. Hier spielen halt auch richtige Bands. Wir werden angewiesen, gegen halb zehn mit dem Spielen anzufangen. Es ist zwar noch nicht viel los, aber damit die Leute, die reinschauen und auf der Suche nach Halligalli sind, nicht wieder kehrt machen, ist das sicher eine gute Idee. Noch sitzen die meisten Gäste an den hinteren Tischen, die weit von der Bühne entfernt sind, doch sobald wir spielen, beginnt sich der Raum vor der Bühne zu füllen. Es sind auch bestimmt 50 Leute da, aufgrund des großen Raums wirkt selbiger jedoch noch relativ dünn besiedelt. Es wird viel geredet, klar, trotzdem können wir einige in unseren Bann ziehen. Wir spielen auch gut, wie ich finde. Mal wieder ziehe ich in der Pause meine Runde mit dem Hut, der sich nur spärlich füllt. Es wird wirklich Zeit, dass wir es uns mal erlauben können, mehr Konzerte zu geben, bei denen wenigstens ein paar Euro Eintritt verlangt werden, um sich diese dann doch manchmal etwas armselige Bettelei ersparen zu können. „Entschuldigung, eine kleine Spende für die Musik?“ Na ja, is schon OK für’s erste.
Wir bleiben noch auf zwei, drei Bierchen und haben immerhin ein paar Fans gewonnen, die uns teilweise noch auf unserer Tour wieder sehen wollen. Z.B. am 30.04. in Bamberg. Doch vorher erstmal Nürnberg und Erlangen. Weiter geht’s! Keep on keeping on.