04/30/09
Blues-Bar | Bamberg | Staat-Sex-Amen-Tour 2009
Bericht von Lennart
Es ist der letzte Tag des Monats April. Heute müssen wir noch mal richtig Gas geben, um den finanziell nicht ganz so optimalen Monat versöhnlich abzuschließen. Hoffentlich klappt das heute, denken wir, während wir bei einem nahe gelegenen Wohnmobilstellplatz „unsere Zelte abbrechen“ und in die schicke Stadt cruisen.
In Bamberg verbringen wir eine gute Viertelstunde damit einen Parkplatz zu finden, auf dem wir auch über Nacht und ohne Knöllchen stehen bleiben können. Das ewige Knöllchen bezahlen schröpft unsere Tourkasse über Gebühr. Da müssen wir uns wohl dem System beugen. Nach erfolgreicher Suche stellen wir fest, dass wir jetzt zwar gut parken, dafür aber auch einen Kilometer zur Blues Bar laufen müssen. Also alle Sachen packen, die wir für den Auftritt brauchen. Außerdem packt Philipp noch seine Schlafsachen ein, denn es gibt eine Musikerwohnung, die wir zwar auch beide benutzen könnten, aber die Gelegenheit uns mal aus dem Weg zu gehen bevorzugen. Eine 2er-WG in einem rollenden 8qm Appartement schränkt die Initimsphäre schon ganz schön ein. Also Chance genutzt.
Beim erreichen der Blues Bar empfängt uns die Thekenkraft Elke gleich mal kompetent und freundlich. Wir suchen noch schnell was zu Essen, denn die Blues Bar hat diesbezüglich leider kein Angebot. Gestärkt bauen wir irgendwann auf, checken Sound und warten dann das Anfangen ab.
Um kurz nach halb zehn beginnen wir mit dem ersten der heutigen vier Sets. Vier ist zugegebenermaßen eine ganze Menge, aber dafür sollen die alle auch nur eine halbe Stunde lang sein. Der Chef hat hier eben schon konkrete Vorstellungen davon, wie er regelmäßige Live-Veranstaltungen umsatzfördernd umsetzt. Wir zocken unsern Kram und es funktioniert halbwegs. Es sind eigentlich immer genug Leute da, die uns zuhören, aber auch genug Leute die uns nicht zuhören, was wie immer wenn das der Fall ist, denen die Zuhören möchten das Zuhören ein wenig erschwert.
Wegen der vielen Pausen sind wir ganz schön früh ganz schön betrunken, spielen unsere Lieder aber routiniert und sicher. Um Punkt eins hören wir auf, wie es abgesprochen war.
Noch ein Klönschnack mit dem ein oder anderen und Philipp macht sich auf den Weg in die Musikerwohnung, während ich für meinen Teil auch das letzte Bier austrinke, meine Sachen schnappe und mich auf den Weg Richtung Mobil mache. Bereits beim Verlassen der Blues-Bar treffe ich ein paar Leute, mit denen ich mich dann noch verquatsche, Plakate verschenke und schließlich mit Christian Ritter (einem Poetry-Slammer und nettem Arschloch) durchs Bamberger Nachtleben streife. Weit gekommen sind wir dabei nicht gerade, wir haben es nur noch in die kleine Freiheit geschafft, die uns dann Punkt 5 rausschmeißt. Okay, lange Nacht. Wir sehen es ja ein. Das wars dann wohl. Wir schlendern Richtung unserer Heimaten und geben uns jeweils unseren langen Schlummern hin.