05/11/09

Neuköllner Oper | Berlin | Staat-Sex-Amen-Tour 2009

Bericht von Philipp

Berlin. Hier waren wir nicht mehr, seit wir die Aufnahmen für unser letztes Album „Ohrrangement!“ abgeschlossen haben. Während dieser Zeit im vergangenen Sommer entstand auch über einen alten Schulfreund von mir der Kontakt zur Neuköllner Oper. Diese ist in der Tat eine Oper, bzw. ein Theater, das montags keine Vorstellungen macht und darum an diesen spielfreien Tagen Livemusik in der dazugehörigen Bar „Hofperle“ anbietet.
Mit optimistischen Erwartungen freuen wir uns auf diesen Abend. Außerdem haben wir heute ein Vorprogramm. Vor einigen Monaten fragte uns Peter Wolter, natürlich auch ein Liedermacher, ob er uns in Berlin supporten dürfe. Völlig geehrt, dass jemand unser Vorprogramm sein will, sagten wir zu. Außerdem ließ uns ja auch schon der eine oder andere Kollege vorspielen, und daher gehört es ja schon dazu, dass man selbst auch andere mit ins Boot lässt. Ein Geben und Nehmen eben.
Den Soundcheck mussten wir bereits heute Mittag machen, die Setlist wurde schon nachmittags erstellt, was uns dafür den Komfort bietet, einfach mal abends in den Laden zu kommen und zum Spielen lediglich ein Kabel einstöpseln zu müssen.
Der Raum ist auch schon vor acht Uhr gut gefüllt, was uns hoffen lässt. Mein alter Schulfreund ist auch mit von der Partie und hat gleich einen ganzen Schwung Mitbewohner und Anhänge mitgebracht. Ein weiterer Bekannter, mit dem ich mal in unserer damaligen Abiband gespielt habe, ist sogar auch gekommen.
Wie vom Laden gewünscht, geht es ziemlich pünktlich los und Peter Wolter beginnt zu spielen. Zum Anfang gibt es erstmal ein „Ich-mach-mich-selbst-ein-bisschen-runter-Lied“, was ich schon mal sehr sympathisch finde. Es folgt ein Lied über Nina Hagen, dann eines mit der Textzeile „Baby, Deine linke Brust ist Gott“ (nun ja) und nach einer Rauchpause draußen bekomme ich noch ein Punklied mit, für das sich Peter sogar einen Posaunisten mitgebracht hat. Schöner Effekt und dem Publikum gefällt’s. Dann entern wir die Bühne und es ist mal wieder so ein Abend, bei dem man schon zu Anfang merkt, dass es schön wird. Aufmerksamkeit und Feedback lassen uns zu Hochform auflaufen. Wunderschön. Wir sitzen noch draußen und atmen etwas Berlin-Flair ein. Ein Blick auf die Uhr überrascht mich: Erst 23:10 Uhr? Ach ja, wir haben ja so früh angefangen und waren bereits um zehn fertig. Sehr ungewohnt, die Aftershow vor Mitternacht zu starten. Berlin, morgen geht’s nach Potsdam und danach kommen wir ja schon wieder zurück in die Hauptstadt.