05/30/09

Garage | Peine | Staat-Sex-Amen-Tour 2009

Bericht von Philipp

Lennart hat die Gelegenheit genutzt, seinen alten Pfadfinderstamm in Sachsenhagen bei Hannover zu besuchen, darum fahre ich heute mit dem Regionalexpress von Braunschweig nach Peine. Ich habe es mir gestern mit Markus von Phrytz, mit denen wir ja vorgestern aufgetreten waren, einen angenehmen Erholungstag mit Spazieren, Sauna und selbst gekochtem asiatischem Essen gemacht. Eine Wohltat.
Treffpunkt Peiner Bahnhof. Lennart und ich fahren los in Richtung der Location „Garage“. Zum zweiten Mal begleitet uns heute Sabine, unsere neue virtuelle Reisekoordinatorin (Navi), die Lennart zum Geburtstag geschenkt bekommen hat.
In der Garage begrüßen wir dann Tommy, der uns erstmal mit Tee und Kaffee versorgt. Kurz darauf treffen dann auch schon Henning und Guido ein. Zusammen sind sie Die Dolly Busters, ein Liedermacherduo, dem wir bereits schon mal beim Göttinger Liedermacherfestival über den Weg gelaufen sind. Sie sind als Lokalmatadore unser heutiges Vorprogramm und stellen für den Abend auch ihre Anlage zur Verfügung. Nach dem Soundcheck begeben sich Lennart und ich in das nahe gelegene Lokal „Georg’s Insel“ zum Essen. Das Lokal hat irgendwie mit der Garage zu tun, daher werden wir dort umsonst bekocht. Dort ist außer uns niemand und wir kommen in den Genuss, die erste Halbzeit des DFB-Pokalfinales zu sehen, während wir uns Fleisch, Stärke- und Salatbeilagen einverleiben. Von der Wirtin Rita erfahren wir dann, dass in der Garage vor einigen Jahren die Bands „Element of Crime“ und „Fink“ zusammen gespielt haben. Gleich zwei meiner Lieblingsbands. Da wär ich gern gewesen, zumal es „Fink“ mittlerweile (leider) schon nicht mehr gibt.
Gestärkt geht es dann zurück in die Garage. Es sind auch bereits einige Leute mehr gekommen. Da haben die Dolly Busters offensichtlich ihre Fanbase aktiviert. Um halb zehn wird dann losgelegt. Man merkt schnell, dass man die Jungs hier kennt. Es wird sich sofort direkt vor die Bühne gesetzt und lauthals mitgesungen. Die Dolly Busters singen von Arschgeweih, Kacken und einer schönen Schiffsschaukelbremserin. Außerdem hören wir das Lied „Tod in der Nordsee“ in der Originalversion. Dieses Lied hat nämlich Henning geschrieben. Bekannt geworden ist es dann durch die Coverversion der Band „Die Schröders“ und ihrem Sänger Burger bei den „Monsters of Liedermaching“.
Ein Überraschungsbesuch meines Ex-Mitbewohners und seiner Freundin (die übrigens unser Musikvideo zu „Schönes Gesicht“ gedreht hat) erfreut mein Herz. Die beiden sind gerade in Hannover auf Wohnungssuche und haben die Gelegenheit genutzt, uns mal wieder live zu sehen. Also, wenn  jemand in Hannover eine Wohnung zu vermieten hat, bitte bescheid sagen.
Die Dolly Busters geben noch ein paar Zugaben und als wir angekündigt werden, hält sich die Begeisterung seitens des Publikums in Grenzen. Vor der Bühne wird es erstmal leer und wir verwerfen spontan unsere Setlist und fangen mit schnelleren, rockigeren Stücken an. Wir schaffen es dann auch, die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen und vor der Bühne füllt es sich wieder. Leider ist auch ein volltrunkener Riese mit dabei. Ist wahrscheinlich an sich ein netter Kerl und betrunkene Menschen können ja auch durchaus angenehm sein, dieser Typ nervt aber leider. Uns und die anderen. Das bekommt er auch gesagt und verschwindet zum Glück zwischenzeitig. Auch bei uns wird dann mitgesungen und nach Zugabe gerufen.
Später beglückt mich Tommy dann noch unbewusst, indem er einige meiner Lieblingslieder auflegt, darunter „Delmenhorst“ von „Element of Crime“ und „Strasse“ von Rio Reiser.
Spät geht es ins Bett und morgen geht es dann zurück nach Oldenburg. Nach fast drei Monaten Reisen wird mir das sehr gut tun. Ich freue mich auf Oldenburg, meine WG und meine Freunde. Natürlich auch auf ein besonderes Abschlusskonzert der Tour.