09/16/09

Trillke-Gut | Hildesheim | Staat-Sex-Amen-Tour 2009

Bericht von Philipp

Heute spielen wir also auf dem Trillke-Gut, einem Wohnprojekt, das uns jemand mal empfohlen hat. Das große, wirklich große Gebäude war mal eine Hauswirtchaftsschule, im zweiten Weltkrieg ein Lazarett, nach dem Krieg eine Klinik für Tuberkulosekranke. Danach wurde es als Wohnraum für Studenten umfunktioniert. Als es dann verkauft werden sollte, wurde eine Genossenschaft gegründet, das Grundstück gekauft und nun seit etwa 10 Jahren abbezahlt. Angaben ohne Gewähr, aber so wurde es uns von den Bewohner erklärt. Die Bewohner sind etwa 50 an der Zahl und überwiegend Künstler und Musiker. Es gibt dort auch eine Musikschule.
Jedenfalls durften wir uns schon heute Nachmittag zu den anderen Wohnmobilen stellen und Strom anschließen.
Nach einiger Zeit begrüßt und Sönke, der für unseren heutigen Auftritt zuständig ist. Wir kommen gleich ins Plaudern und er erzählt uns von der Band „Trillke-Trio“, mit der er mal, ähnlich wie nun wir, durch die Lande zog und jahrelang von der Musik lebte. Wir beschließen gleich, CDs zu tauschen, denn wie er die Musik beschreibt, interessiert es mich sehr.  
Wir betreten den Gemeinschaftsraum, der über Theke, Bühne, Kicker- und Billardtisch verfügt, und machen mit Technikerin Tine den Soundcheck. Im Anschluss gehen wir zusammen in Sönkes WG, in der Salat, Eintopf, frisches Brot vom Ökobäcker, Milchreis und Tee auf uns warten.
Gesund gestärkt geht es zurück in den Gemeinschaftsraum, in dem sich schon einige Besucher aufhalten. Kurz darauf treffen wir auch schon alte Freunde und neue Bekannte, bevor wir die Bühne betreten.
Wir sind heute so was von grundentspannt. Die Leute sitzen auf Sofas, wir auf Barhockern und es ist überhaupt einer von diesen chilligen Auftritten ohne Hektik. Wohnzimmeratmosphäre. Mir kommt es sogar so vor, als würden wir alle Lieder etwas zu langsam spielen, so entspannt sind wir. Wir spielen heute wieder viele von den neuen Liedern und fühlen uns pudelwohl. Einfach fantastisch.
Später wird noch etwas gekickert und Billard gespielt und wir machen die Erfahrung, dass man höchstens mit vier Leuten Billard spielen sollte. Zu sechst wartet man einfach zu lange, bis man mal wieder dran ist. Das Spiel verläuft sich etwas im Sand und wir sind nur noch zu viert, als es beendet wird.
Schon wieder durften wir jede Menge positive Energie tanken und haben schon wieder einen so schönen Ort kennen gelernt, bei dem man sich denkt: So lässt es sich leben. Sollte ich irgendwann mal nach Hildesheim ziehen wollen, frage ich als erstes beim Trillke-Gut nach, ob ein Zimmer frei wird.