09/25/09

Salon Jürgenz | Oldenburg | Staat-Sex-Amen-Tour 2009

Bericht von Philipp

Heute bin ich wirklich mal ziemlich aufgeregt. Normalerweise hält sich das bei mir ja mittlerweile stark in Grenzen, aber heute spüre ich bereits am Nachmittag das Lampenfieber. Es wartet ja auch ein wirklich spezieller Auftritt auf uns, denn: 1. Wir spielen in Oldenburg, d.h. es werden viele alte Bekannte beim Konzert anwesend sein. 2. Außerdem haben wir uns vorgenommen, alle neuen Stücke zu spielen, obwohl wir sie erst vor wenigen Tagen arrangiert haben. Wir wollen sie aber so früh wie möglich auf die Bühne „prügeln“, um so routiniert wie möglich zu sein, wenn wir im nächsten Jahr unsere Live-Platte aufnehmen. 3. Nick, unser Percussionist vom Album „Ohrrangement!“ kommt heute aus seinem Urlaub von Spiekeroog wieder und wird uns bei ein paar Stücken begleiten.
Darum treffen wir uns gegen 17 Uhr bei Onkel Hanke, um noch mal alles durchzuspielen. Klappt auch gut. Hier und da muss noch was wiederholt werden, aber wir sind zuversichtlich, dass das heute Abend klappen wird. In einer Raucherpause eröffnet uns Hanke: „Hier, wie sieht’s denn aus, kann ich ein kleines Vorprogramm machen? Ich würd heute gern frei Saufen haben.“ Wir können das natürlich schlecht bestimmen, aber wir schauen mal.
Um kurz nach halb sieben kommen wir im Salon Jürgenz an, müssen klingeln, aber werden dann gleich rein gelassen. Wir eröffnen Andreas und Sabine gleich, dass wir noch zwei Musiker mit dabei haben und fragen, wie das mit Freigetränken aussieht. Die beiden sind aber absolut entspannt und cool damit. Angenehm unkompliziert. Als Gegenleistung habe ich mich aber auch richtig in die Werbung gehängt, Plakate und Flyer verteilt (und verteilen lassen) und außerdem die Mundpropaganda laufen lassen. Es haben sich auch schon viele Leute angekündigt, daher kann ich schon versichern, dass der Laden voller werden wird, als vor einem Jahr. Aufbau, Soundcheck und so weiter. Danach geht’s zum Imbiss nebenan und als wir wieder kommen, sind auch schon einige Gäste da.
Mit Freude kündige ich Hanke und Nick an, die heute als kleine Version des „Buxtehuder Unsinnfonieorchesters“ auftreten. Ihre Songauswahl bezieht sich heute fast ausschließlich auf Lebensmittel. Tolle Acapella-Nummern, wie „Wir singen Wirsing“, „Mehr, mehr, mehr, mehr, mehr Meerrettich“ oder „Man findet keine Freunde ohne Kä-seeee!“ begeistern das Publikum.
Dann sind wir dran und mittlerweile ist der Raum schon so gut gefüllt, dass mehr Leute auch ungemütlich für einander wären. Also alles super. Wir fangen zum warm werden mit ein paar alten Standardnummern an, spielen dann, noch etwas wackelig, unsere neuen Dinger „Die Schildkröte“, „Vive la Trance“ und „Handgepäck“. Die letzten drei Lieder vor der Pause spielen wir mit Nick zusammen: „Simpsons“, „Fahrrad fahrn“ und „Wir bleiben still“. Klappt alles super. Nach der Pause geht’s mit „Mist“ weiter, auch einem neuen Song, bei dem ich meine neue Melodika einweihe. Unter anderem spielen wir dann noch „Kleines Mädchen“, ein Lied, das ich erst vor einer guten Woche bei einem Spaziergang in Hildesheim geschrieben habe. Hier haut Lennart in die Tasten meines neuen Instrumentes. Kommt gut an. Zum Ende gibt’s dann noch ein kleines Set mit Nick, das „Cowboy“, „Sonnenbrand“ und „Zeit für’s Beamen“ beinhaltet. Geile Show, glauben wir, zumindest gehen die Leute ab. Als Zugabe folgt dann „Basmati“, eine Songparodie die auf einer Idee Lennarts aufbaut, die ich weitergesponnen, dann mit Hanke den Text geschrieben habe und die dann in Hankes Repertoire aufgenommen wurde. Den Song performen dann Lennart, Hanke, Nick und ich zusammen.
Es folgen was weiß ich wie viele Zugaben von uns und dem Buxtehuder Unsinnfonieorchester. Im Anschluss wird getrunken, geraucht, gekickert und plötzlich ist es halb vier. Alle waren heute wohl zufrieden und es freut uns, dass wir mal wieder einige Leute in diese gemütliche Kneipe reingeholt haben. Sie hat es nämlich verdient, öfter besucht zu werden.