Bericht von Philipp

Es ist kurz vor ein Uhr mittags, als ich erwache. Ich bin erstaunt, dass ich zwei Feiernächte am Stück ganz gut weggesteckt zu haben scheine. Noch zwei Stunden Zeit, bis ich mich in Richtung Wahllokal aufmachen werde. Zeit also für ein reichhaltiges Katerfrühstück, das mein Mitbewohner noch übrig hatte, bevor er für ein paar Tage weg fuhr: Nudeln mit Käse-Tomatensoße, ein Gurken-Paprikasalat und zum Nachtisch eine Banane. Genau das Richtige, um wieder ordentlich fit zu werden.
Ab zum Wählen und schnell zwei Kreuze gemacht. Dann geht’s zum Bahnhof, denn wir fahren heute mal wieder Zug. So wie früher zu Zeiten des „Regionalexzesses“. Wir finden sogar zwei nette Damen, die uns auf ihrem Ticket mitnehmen.
Die Buchte in Bremen ist ein kleines alternatives Zentrum. Es wird heute ein Doppelkonzert mit Axel Kruse sein, der auch schon ankommt, während wir Soundcheck machen.
Ich merke allerdings, dass ich, obwohl ich mich ganz wohl fühle, energietechnisch ziemlich auf Sparflame laufe. Zum Glück spielen wir schon um 18:30 Uhr und nur ne Stunde. Die bringen wir aber ganz ordentlich zu Ende, bevor dann Axel dran ist. Da ich mit meiner Freundin den Zug um 21:15 kriegen möchte, krame ich während Axels Zugabe neben ihm meine Sachen zusammen. Etwas unentspannt, aber der nächste fährt erst in knapp zwei Stunden. Axel macht aber das Beste draus und kommentiert singend: „He’s gotta go, he’s gotta get the Train“, oder so ähnlich. Sorgt auf jeden Fall für gute Stimmung und ich zelebriere meinen Abschied daher kurz vor den Augen des Publikums.