10/01/09
People.ClubBar | Düsseldorf | Staat-Sex-Amen-Tour 2009
Bericht von Philipp
Wir haben die letzte Nacht in Essen verbracht. Wir hatten gestern eine Mitfahrerin von Osnabrück bis Bochum dabei. Sie ist gerade nach Essen gezogen und während der Fahrt hatte sich ergeben, dass wir ihr den Gefallen taten, uns in ihrer Wohnung aufzuhalten, um die Lieferung ihrer Küche entgegenzunehmen, während sie ihren ersten Arbeitstag hatte. Im Gegenzug dafür konnten wir Duschen, Baden und Wäsche waschen. Ein Geben und Nehmen also.
Noch mal eben ein paar von den neuen Stücken geprobt und ab geht’s nach Düsseldorf. Dort spielen wir heute in der People Club Bar. Als wir dort ankommen, wartet bereits Life P. auf uns. Er ist heute unser lokales Vorprogramm. Im Laden wird noch geputzt, während wir aufbauen und Soundcheck machen. Im Anschluss daran gönnen wir uns ein Abendessen beim Asiaten.
Als es Zeit zum Anfangen wird, sind gerade mal vier Leute zum Zuhören gekommen und soll ich euch was verraten: Es werden auch im Laufe des Abends nicht mehr. Es sitzen zwar noch einige hinten an der Theke, die interessieren sich aber kein Stück für das, was auf der Bühne passiert. Die, die da sind, sind aber umso interessierter und so wird es mal wieder ein sehr intimes Konzerterlebnis. Wir machen alle Lärm für 40, als Life P. sein Vorprogramm macht. Und das macht er wirklich gut. Echt witzige Texte mit einer sehr eigenen, etwas schüchtern wirkenden Vortragsweise. Ein Blues von ihm handelt beispielsweise davon, dass er 10 Euro in der Tasche hat, die im Laufe des Liedes natürlich immer weniger werden. „Ich hab 10 Euro in der Tasche/Und kein Kredit auf der Bank/Ich hab 10 Euro in der Tasche/ Und der Monat ist noch lang.“ Prima!
Auch bei uns mach das kleine Publikum ganz gut Stimmung. Wir bringen heute wieder drei neue Nummern zum Üben: „Mist“, „Die Schildkröte“ und „Kleines Mädchen“. Außerdem kommt der neue Hutsong wieder zum Einsatz. Ich merke aber, dass ich auf dem Weg zur Theke eine Art Grenze überschreite. Während ich singend mit dem Hut an die Leute trete, werde ich nur wie ein Auto angeschaut und es landet dementsprechend „viel“ Geld drin. Etwas über 18 Euro ist die Beute insgesamt. Ja, manchmal ist es hart. Ich würde gerne mal wissen, welche Erfahrungen dieser Art Leute wie Herbert Grönemeyer, Reinhard Mey oder Konstantin Wecker gemacht haben, als sie noch nicht so dick im Geschäft waren.
Na ja, war aber alles OK und nach dem Abbau fahren wir schon mal ein Stückchen Richtung Köln und fahren bei Benrath ab, um dort zu nächtigen und uns bei der Gelegenheit morgen das Schloss Benrath mal anzusehen.