10/08/09
Wild Rover | Aachen | Staat-Sex-Amen-Tour 2009
Bericht von Philipp
Abgesehen von einem Tagesausflug während einer Jahrgangsfahrt zu Abizeiten war ich noch nie in Aachen. Lennart noch gar nicht. Also können wir noch weniger als sonst einschätzen, was heute so auf uns zukommt. Wir konnten eine Nacht vor der Haus-WG von Dana, einer Liedermacherkollegin, verbringen. Sie ist Teil der Kombo „Liebe zu dritt“ und wir kennen uns von einem Liedermachertreffen. Sie hat uns zu sich eingeladen, also kamen wir mal wieder zu dem großen Luxus, Duschen und Wäsche waschen zu können. Außerdem liegt Danas WG im Kölner Stadtteil Vogelsang in einem sehr ruhigen Wohngebiet. Besser als noch einmal in Köln Sülz von Straßenbahnen und Müllabfuhren geweckt zu werden.
Ich erwache, döse noch ein wenig vor mich hin und begebe mich dann für einen kleinen Spaziergang in den nahe gelegenen Wald.
Danach wird zusammen mit Dana in Ruhe gefrühstückt, bevor wir uns noch mal in das Wohnmobil verziehen, denn es gilt neue Songs zu üben und zu arrangieren. Knapp zwei Stunden später haben wir das getan und somit wieder ein neues Lied für die nächste CD im Repertoire. In der Zwischenzeit hat Dana sogar ein neues Lied geschrieben, dass sie uns vorträgt. Sie bekommt dann natürlich auch eine kleine Kostprobe aus dem Hause Spieltrieb.
Zudem haben wir die ersten Entwürfe für ein Spieltrieb-Logo geschickt bekommen, die erstmal begutachtet werden müssen. Wir wollen nämlich bald endlich vernünftige T-Shirts anfertigen lassen. Ja, wir haben einiges vor.
Erstmal geht’s aber nach Aachen. Eine Wohltat, denn hier gibt es keine Umweltzone und wir können ganz nah beim Wild Rover parken, wo heute ein Doppelkonzert mit der Aachener Band „Kaylatones“ ansteht. Besitzer Rory (natürlich ein Ire) ist auch schon da, ist aber auf Englisch am telefonieren und beachtet uns zunächst nicht so richtig. Alles ist Dunkel und auch in den Klos brennt noch kein Licht. Also verrichten wir mit Hilfe von Handydisplay und Feuerzeug unsere Notdurft. Rory telefoniert immer noch, also gehen wir uns schon mal was zu essen besorgen. Als wir wieder kommen, brennt dann auch schon Licht und die Kaylatones bauen gerade auf. Sängerin Ruth kündigt schon mal an, dass sie gerne als erstes spielen möchte, da sie krank ist. Vollstes Verständnis unsererseits und kein Problem. Wir hoffen nur, dass die Leute, von denen wohl die meisten wegen der Kaylatones kommen werden, dann auch bleiben wenn wir spielen. Und an diesem Donnerstagabend im Irish Pub kommen immerhin 26 Leute, die brav 5 Euro bezahlen. Sie bleiben auch, als wir die Bühne betreten und es gelingt uns, die offenen Ohren und erwartungsvollen Blicke nicht zu enttäuschen. Vom ersten Moment an funktioniert alles. Heute sind sogar wieder Texthänger und andere Verpeiltheiten egal, da sie von unserer Seite leicht genommen werden. Zufriedenes Publikum und wir ebenso. Wir dürfen zwei Zugaben geben und verkaufen auch mal wieder echt gut CDs. Toller Abend. Der einzige Stimmungsdämpfer: Vor dem letzten Song (zum Glück erst dann!!!) erklingt schon wieder das Brummen aus meiner Gitarre, das mich nun schon seit fast einem Monat und zum dritten Mal verzweifeln lässt. Also steht morgen wieder Gitarrenladen und Geld ausgeben auf dem Plan.
Da aber heute, während ich diesen Bericht schreibe, schon morgen ist, kann ich verkünden: Ich glaube ich habe einen kompetenten Fachmann gefunden, der kompetent und fachmännisch das wahre Problem sofort gefunden hat. Er hat am Tonabnehmer rumgelötet und das Problem nun hoffentlich erstmal beseitigt, denn sonst mache ich beim nächsten Mal den Jimi Hendrix.