11/12/09
Café Bohne | Ilmenau | Staat-Sex-Amen-Tour 2009
Bericht von Philipp
Witzigerweise fahren wir heute von der Weimarer Strasse in Fulda in die Weimarer Strasse in Ilmenau, in der das „Café Bohne“ liegt. Wie abgesprochen und pünktlich sind wir um halb acht dort. Mary kommt auch gerade an und schließt uns auf. Kuscheliger und gemütlicher Laden. Es hängen Plakate und Bilder von den „ganz Großen“ an den Wänden: Bob Dylan, Johnny Cash, Che Guevara, Jimi Hendrix und, und, und,... Auch hier kann man sich sofort so richtig wohl fühlen. Besitzer Rüdiger trifft auch bald ein und wir machen Soundcheck.
Offiziell fangen wir heute um 21 Uhr an, es ist aber bald abzusehen, dass wir noch etwas auf die Ilmenauer warten sollten. Also erstmal lecker Chili essen. Ein paar Besucher sind aber schon da und spotten ironisch: „Haben wir jetzt 3 Euro Eintritt gezahlt, um euch beim Essen zuzusehen?“
Was mich besonders freut, ist, dass eine ehemalige Zwischenmieterin aus meiner Oldenburger WG vorbei kommt. Sie wohnt hier in der Nähe. Das ist immer schön, wenn man gar nicht damit rechnet und auf einmal kommt jemand vorbei, den man vergessen hat, einzuladen, weil man gar nicht mehr peilt, wo man ist und wer von seinen Bekannten in der Nähe wohnen könnte. Schön also, dass die Leute auch von selbst von dem Konzert erfahren und sich sagen: „Da geh ich doch mal hin.“
Wir beginnen kurz vor zehn und auch wenn die Ilmenauer und Ilmenauerinnen mit ihren Reaktionen etwas zurückhaltend sind, hören sie uns zu und scheinen sich zu freuen. Auf Wunsch meiner Bekannten spielen wir heute „Madame“, ein Lied, das schon sehr alt ist, was wir als Spieltrieb aber heute zum ersten Mal auf der Bühne spielen. Klappt ganz gut, muss aber auch noch geübt werden. Dafür laufen andere neue Stücke heute ziemlich rund und ich werde immer zuversichtlicher, dass das mit den Liveaufnahmen im nächsten Jahr ganz gut werden könnte.
Überhaupt stimmt heute das Feeling. Wir haben und verbreiten Spaß. Vor dem letzten Lied bestelle ich mir mein erstes Bier. Hier gibt es nämlich Guiness und da habe ich mal wieder Lust drauf. Bereits bei der ersten Zugabe ist es weggezischt. Hat halt wenig Kohlensäure und lässt sich daher gut kippen. Das habe ich in Irland gelernt. Wir spielen noch drei weitere Zugaben und verlassen dann, zufrieden mit dem Abend, die Bühne.
Im Osten gibt es wirklich eine Menge extrem offenherziger Menschen, in deren Gesellschaft wir uns sehr wohl fühlen. Es wird geplaudert und später spielen Lennart und ich gegen den Chef und seine Thekenkraft (Metal-Kalle) noch eine Partie Billard, die wir aber hoffnungslos verlieren. Keine Chance gegen Profis.