11/13/09

Strohalm | Erlangen | Staat-Sex-Amen-Tour 2009

Bericht von Philipp

Als wir im Frühjahr schon mal im Strohalm (bzw. in der/auf der Strohalm) waren, kamen im Laufe des Abends sage und schreibe acht Gäste. Daraufhin schlug Besitzer „Wulli“ Wullschläger, selbst hauptberuflicher Musiker, am darauf folgenden Tag beim Frühstück vor, beim nächsten Mal ein Doppelkonzert mit ihm zu machen, da dann vermutlich mehr Gäste kämen und so auf uns aufmerksam gemacht werden könnten. Gesagt getan und schon war ein Termin fest gemacht.
Und dieser Termin ist heute. Nach einem Spaziergang in Ilmenau machen wir uns auf den Weg nach Bayern, bzw. Franken. Da wir etwas zu früh sind, müssen wir noch kurz warten bis die Bedienung Biggi kommt und aufschließt. Da Wulli nach einer halben Stunde noch nicht auftaucht, beginnen wir mit Aufbau und Soundcheck. Danach gibt es ein leckeres Baguette und es treffen auch schon die ersten Leute ein. Unter ihnen ein Nürnberger, der uns bereits in Bamberg gesehen hatte. Außerdem kommt auch Wolle aus Coburg (Wulli, Wolle, wie die bloß alle heissen ; ), der uns ja auch gerne mal hinterher reist. Das ehrt uns natürlich, dass Menschen weite Fahrten auf sich nehmen, nur um uns spielen zu sehen. Das ist wirklich ein schönes Gefühl.
Wir beginnen gegen halb zehn in dem mittlerweile gut gefüllten Keller. Wir spielen ein Set von etwa einer Stunde, in dem natürlich auch heute wieder die neuen Stücke zum Einsatz kommen. Nach dem ersten Song trifft auch Wulli endlich ein. Der übernimmt dann auch gleich nach uns das Ruder. Und wie geht der Typ bitteschön ab? Ruhelos und hektisch sagt er seine Songs an und seine Finger rasen nur so über das Griffbrett. Sehr perkussiv geht das zur Sache. Showtechnischer Höhepunkt ist das Auswechseln einer gerissenen Saite, das Wullis Geiger Matthias übernimmt. Und zwar tut er das während Wulli den Song ganz in Ruhe weiterspielt. Man kann sich zwar kaum vorstellen, wie das gehen soll, aber irgendwie schaffen die das. Machen sie bestimmt auch nicht zum ersten Mal. Das Stimmen der Saite wird gekonnt in die Performance integriert. Die Nummer ist echt reif für den Zirkus.
Um Mitternacht gibt es noch ein Ständchen für ein Geburtstagskind, bevor wir die Bühne auch noch mal entern. Wir haben uns für ein rockiges Set entschieden und dabei leider zu viele Lieder auf die Liste geschrieben, die wir schon lange nicht mehr gespielt haben. So zum Beispiel die Sumpfgenossen-Trilogie und „Angepisst“. Pro Stück verspielt und versingt sich jeder von uns mindestens ein Mal. Die Reaktionen der Leute sind trotzdem prima. Wir ziehen das halt einfach durch und machen uns nicht viel draus.
Der Abend klingt aus und ich verziehe mich in das Gästezimmer und komme somit in den Luxus eines eigenen Zimmers. Nach einer Woche Wohnmobil tut das auch mal wieder ganz gut.