11/19/09
Groovestation | Dresden | Staat-Sex-Amen-Tour 2009
Bericht von Philipp
Dresden. Man nennt es auch das Elbflorenz. Heute bleibt allerdings keine Zeit, um sich Sehenswürdigkeiten anzusehen. Das muss auf morgen verschoben werden. Gegen etwa 17 Uhr treffen wir bei der Groovestation ein. Stephan veranstaltet hier eine Reihe namens „Heroes of Liedermaching“, bei der bereits viele bekannte Kollegen wie Rüdiger Bierhorst, Gymmick, Sven Panne, Heinz Ratz, Fred Timm, Kriss Kologne, Martingo, Janina und die Biertenöre zu Gast waren. Heute dürfen wir die Reihe fortsetzen.
Wir werden freundlich empfangen und checken kurz darauf in der Bandwohnung ein, die sich direkt nebenan befindet. Eine Bandwohnung! Für uns ein seltener Luxus. Stephan hat liebevoll eingekauft und richtet schnell noch einen Obstkorb her. Voller Begeisterung entdecken wir eine Waschmaschine und füttern sie sofort mit unserer Schmutzwäsche. (Bandwohnung sehen? Tourvideo anklicken!)
Als wir in die Groovestation zurückkehren, ist auch bereits Tamerlan Papst aus Berlin eingetroffen. Er supportet uns heute und auch beim Auftritt in Cottbus, Ende dieses Monats. Eigentlich heißt er Thomas, er erklärt uns aber, dass ihn jeder Papst nennt, da das auch sein Nachname ist. Wir plaudern ein wenig und nach dem Soundcheck begeben Lennart und ich uns in das nahe gelegene Lokal „Planwirtschaft“, um unser Abendessen zu uns zu nehmen. Auf dem Hinweg bekommen wir gleich mal einen Eindruck von dem alternativen Viertel „Neustadt“. Wir gehen an Headshop, gemütlichen Cafés, Gemüseladen und Skateshop vorbei.
Nach dem Essen ist auch noch nicht viel im Laden los, aber wir sind zuversichtlich, dass noch Leute kommen. Zwar kostet der Abend heute 5 Euro (Für unsere Verhältnisse viel), aber die Groovestation ist ein angesagter Laden und die Menschen wissen, dass hier was geboten wird. Mit der Zeit trudeln sie ein und zahlen brav den Eintritt. Heute gibt es wieder einen Überraschungsbesuch. Meine ehemalige Mitbewohnerin Elke und ihr Freund Rolf kommen vorbei. Schon wieder ganz vergessen, welche Leute ich in Dresden kenne. Schön, schön.
Der Papst beginnt zu spielen. Ich bekomme aber nur die letzten zwei Lieder mit, da ich mich vorher ganz gut mit Stephan und den anderen unterhalte. Zwischendurch gehe ich auch noch mal in die Wohnung, hänge Wäsche auf und schmeiß die nächste Maschine an. Aber der Papst scheint ganz gut anzukommen. Ich werde mir in Cottbus mehr Zeit nehmen, um ihm zuzuhören.
Dann beginnen wir unser Konzert vor den immerhin knapp 40 Gästen. Es ist mal wieder eine dieser verpeilten, aber trotzdem routinierten Darbietungen von uns. Verplante und unkoordinierte Ansagen und sympathische Verspieler sind vielleicht auch eine Art Markenzeichen von uns. Ich habe mal gehört, dass Otto Waalkes ursprünglich gar nicht lustig sein, sondern lediglich Lieder spielen wollte. Da er aber so hibbelig war, wurde er ungewollt lustig. Weiß nicht, ob das stimmt, fällt mir nur gerade so ein.
Die Leute haben aber sichtlich Spaß und wollen auch noch mehr, als wir die Bühne verlassen. Das Konzert ist auch erst nach ein Uhr vorbei. Bis wir abgebaut und abgerechnet haben ist es auf einmal halb drei, als wir zufrieden unsere Wohnung betreten. Wir schmeißen den Fernseher an, essen noch was und stauen, was zu so später Zeit noch läuft. Gute Sachen. Die Satiresendung „quer“ im bayrischen Fernsehen begeistert uns. Auch darauf folgende Sendungen sorgen für Entertainment. Und „schwubs“ ist es fünf, als ich ins Bett gehe. Ich stelle mir den Wecker auf 11 Uhr, denn morgen will ich ja noch was von der Stadt sehen, bevor es weiter nach Leipzig geht.