11/21/09

Theatre Libre | Sebnitz | Staat-Sex-Amen-Tour 2009

Bericht von Philipp

Sebnitz liegt im Elbsandsteingebirge (auch sächsische Schweiz genannt), ganz nah an der tschechischen Grenze. Mit etwa 7000 Einwohnern ist es eine sehr kleine Stadt. In der Schillerstrasse befindet sich das Theatre Libre, das von einem Haufen engagierter Menschen aus purer Liebe zur Sache betrieben wird. Nach dem Hallo-Sagen müssen einige technische Hürden überwunden werden, was aber gelingt. So schaffen wir es gerade noch rechtzeitig zu essen. Wir befinden uns ja heute in einem Theater und da fängt man pünktlich an. 30 Vorbestellungen gab es für den heutigen Abend und es kommen sogar insgesamt 40 Personen.
Wir wissen noch weniger als sonst, was uns heute erwartet und den meisten Leuten geht es wohl genau so. Das Plakat, das von den Theatre-Libre-Leuten gestaltet wurde, kündigt uns mit großen Worten an. „Wir wissen, was Frauen wollen“. Es soll eigentlich ein Frauenabend werden, Männer sind aber auch herzlich willkommen. Ich gehe davon aus, dass die meisten, die heute da sind, mehr oder weniger eingeladen wurden, oder einfach mal gucken wollen, was hier geboten wird, wenn in Sebnitz schon mal was los ist. ; ) Zumindest wissen die meisten bestimmt nicht, was wir so machen. Das ist aber natürlich eine gute Voraussetzung für offene Ohren. Schön, dass es ankommt. Das merken wir sehr schnell, dass wir auf Begeisterung stoßen. Wir lassen heute zwar einige von den rockigen und rotzigen Nummern aus, ziehen aber ansonsten unser Ding durch. Ich fühle mich wohl beim Spielen und meine erst kürzlich ramponierten Fingernägel sind langsam nachgewachsen, so dass mir das Zupfen fast schon wieder so gelingt wie ich will. Ich finde, dass wir das heute wieder gut machen. Zufriedenheit stellt sich ein.
Wir reden und trinken noch lange mit Thomas dem Chef und seinen jungen Helferinnen und Schauspielerinnen. Außerdem ist Liedermaching-Live-Konzert-Verrückter JR mit anwesend. Man kennt sich schon länger von diversen Liedermacherfestivals, heute kommen wir aber zum ersten Mal zum Reden, das über Smalltalk hinaus geht.
Welch ein schöner und angenehmer Abend. Manchmal bekommt man wirklich was zurück, wenn man sich wie wir den Arsch aufreißt, nur um vor ein paar Leuten zu spielen. Das tut gut.