01/13/10

Rebel's Choice | Buxtehude

Bericht von Philipp

Vor ein paar Tagen rief mich Nick an. Nick, u.a. Teil von Onkel Hankes Orchester und Percussionist auf  unserem Album „Ohrrangement!“, kommt ursprünglich aus Buxtehude und bot uns an, uns schlagkräftig bei unserem Auftritt im Rebel’s Choice zu unterstützen. Keine Frage, da sagt man zu. Also verabredeten wir uns, am Nachmittag beim Haus seiner Mutter einzutreffen.
Dort kommen wir an und begeben uns unverzüglich in die Probegarage, vor der schon einige Videoclips des fabulösen Buxtehuder Unsinnphonieorchesters gedreht wurden. Wir gehen den „Simpsons-Song“, „Sonnenbrand“, „Fahrrad fahrn“, „Wir bleiben still“, „Zeit für’s Beamen“ und unser neues Lied „Hauptsache Uniform“ durch und freuen uns schon auf die Show. Es ist halt ein ganz anderes, schon fast bandmäßiges Gefühl, wenn da noch einer auf trommelnde Weise groovt und rockt.
Auf geht’s in unseren lieblings-Irish-Pub zu Tim. Der hat mal wieder schon die Anlage aufgebaut. Schnell gesoundcheckt und beim Dönermann was gegessen. Tim gibt eine eher pessimistische Prognose für den Abend. Da es mitten in der Woche und arschkalt ist und in der Fuzo schon den ganzen Tag nichts los gewesen ist, tippt er auf 10-15 Gäste heute Abend. Zum Glück wird seine Einschätzung leicht getoppt und es sind über den Abend verteilt immerhin 20-25 Leute da. Und die, die da sind, sind wirklich voll dabei. Für mein Gefühl ist es unser schönstes Konzert hier. Wir spielen routiniert, die Gäste hören zu und freuen sich und wir haben auch ne Menge Spaß. Vor allem natürlich bei den Stücken, die wir gemeinsam mit Nick spielen. Wir hängen noch „Schlafentzug“ und „Angepisst“ in Bandversion an. Ein wirklich schönes Konzert. Leider ist Tim schon gegen Ende verschwunden. Und wir wollten ihm doch ein Spieltrieb-T-Shirt schenken und feierlich überreichen. Wir hinterlegen es beim Barkeeper, der aber eine würdige Vertretung für Tim ist. Aus geschäftsmännischer Sicht hätte er schon längst Feierabend machen können, macht es aber wie sonst Tim und schließt den Laden von innen ab. Geschlossene Gesellschaft, Rauchen an der Theke und jede Menge Kilkenny und brauner Kaffeesambuca. Selten hat man bei einem Schnaps einen so angenehmen Nachgeschmack: Anis mit einer dezenten Kaffeenote. Lecker! Als Barkeeper Etienne dann doch mal Feierabend machen will, begeben wir uns zu Nick, machen Tiefkühlpizzen, verschütten Saft auf meiner Hose und als Lennart schon im Bett ist, spielen Nick und ich in der Garage, wo heute alles anfing, noch Lieder auf einer alten Heimorgel und einer Gitarre, der die hohe E-Saite fehlt. Über die künstlerische Qualität dieser Session wird an dieser Stelle geschwiegen.