01/16/10
JoZZ | Sulingen
Bericht von Philipp
Auch Sulingen soll ein Aufnahmeort für unsere nächste CD sein. Hier haben wir uns mittlerweile eine jugendliche und teilweise nicht mehr so jugendliche Fangemeinde erspielt und darum rechnen wir mit vielen Zuschauern, die für Live-Atmosphäre sorgen.
Pünktlich um 15 Uhr treffen wir uns alle im JoZZ. Unser Techniker Dominik bringt auch Onkel Hanke, unser heutiges Vorprogramm, mit. Wir haben JoZZ-Chef Axel von ihm vorgeschwärmt, also bat er uns, ihn doch mitzubringen. Gesagt, getan.
Das JoZZ hat heute frische, neue Boxen geliefert bekommen, die sofort gegen die alten aus den 70er Jahren ausgetauscht werden. Der Aufbau verläuft glücklicherweise reibungslos, also haben wir noch Zeit uns einem ausführlichen Interview mit der örtlichen Presse zu widmen. Danach bleibt uns auch noch Zeit, das von Axel zubereitete Essen zu genießen. Reis, Fleisch und Gemüse. Mhmm.
Gegen halb neun haben wir erst 25 zahlende Zuschauer, was uns kurz bangen lässt, ob es genug für Live-Stimmung werden, aber um 21 Uhr haben wir 66 Gäste, was, glaube ich etwas mehr sind, als wir die letzten Male hatten. Allerdings lässt sich ein Teil der jungen Leute nicht blicken, so dass die verschiedenen Generationen etwa gleich vertreten sind.
Hanke beginnt sein Set und sorgt für erste Lacher. Er spielt Gitarre und Tuba (die er heute natürlich rein zufällig dabei hat ; ) im Wechsel und singt dabei. Kommt recht gut an.
Nachdem ich die Aufnahmen aus Oldenburg schon gehört und für gut befunden habe, gehe ich an die zweite Aufnahmesession schon deutlich gelassener ran. Das gilt auch für Lennart. Heute trinken wir Bier statt Tee, was uns wahrscheinlich noch zusätzlich entspannter macht. Ich habe mir ein zwar nicht billiges, aber dafür praktisches Stimmgerät geleistet, was den ganzen Ablauf flüssiger macht. Unsere Sulinger Fanbase hat sich allerdings (sie waren schon in Oldenburg mit dabei) vorbereitet und erstens ein Tourplakat von uns umgestaltet und aus „Spieltrieb“ „Stimmtrieb“ gemacht. Außerdem haben sie einen Ladebalken gebastelt, den sie, während wir stimmen, hochhalten und langsam von links nach rechts wandern lassen. Sehr kreative Maßnahme, die uns dabei hilft, die Stimmsessions unterhaltsam zu überbrücken.
Ich merke schon beim Spielen, dass wir heute viel lockerer sind und die Songs ziemlich sicher und ohne schwerwiegende Fehler spielen. Da sind heute auf jeden Fall einige dabei, die das Potenzial haben, auf die CD zu kommen.
Zum Abschluss gibt es noch einige Zugaben und wir holen Onkel Hanke noch für eine besondere Performance mit einem besonderen Hintergrund auf die Bühne. Folgende Geschichte: Als wir beim lezten Mal in Sulingen waren, kochte Axel auch was mit Reis für uns. Er sagte: „So, der Reis muss jetzt für alle reichen“. Daraufhin Lennart: „You gotta fight for your rice...“. „Witzige Idee!“, denke ich und noch während ich überlege, wie der Original-Song eigentlich weiter geht, blicke ich auf eine Packung Basmati-Reis. Die Idee für einen Hit war geboren. Kurze Zeit später habe ich mit Hanke den Text geschrieben und seit dem ist der Song fest im Repertoire seines Orchesters. Dort wurde er noch etwas verfeinert.
Nach dieser Song-Entstehungsgeschichte muss das Lied natürlich heute hier im JoZZ aufgeführt werden, wo es auch entstanden ist. „You gotta fight for your rice, Basmaaaatiii!“ Ein Riesenfest. Kommt gut an.
Bei Axel essen wir noch einige Male von den Resten des Abendessens und machen zu viert noch ne Kiste Bier platt. Plötzlich ist es 7 in der Frühe und wir begeben uns ins Bett. Ich für meinen Teil bin glücklich und zufrieden mit dem ganzen Tag. Das Jahr fängt wirklich gut an.