01/21/10

Bahía de Cochinos | Castrop-Rauxel

Bericht von Philipp

Schon wieder ein Ort, an dem wir noch nie waren: Castrop-Rauxel. Schon seit Tagen überlege ich, woher ich den Namen dieser Stadt kenne. Erst jetzt, während ich diesen Bericht schreibe, habe ich einen Verdacht: Ich hatte jahrelang ein Poster von einer Hanfmesse in meinem Zimmer hängen, die in Castrop-Rauxel stattfand. Ist aber mittlerweile auch schon Jahre her, darum bin ich mir nicht sicher. Ist ja auch völlig egal. Jedenfalls ist Castrop-Rauxel etwa 15 km von Dortmund entfernt. Sehr praktisch, dass unser nächster Auftritt in Dortmund stattfindet.
Bahía de Cochinos bedeutet „Schweinebucht“. Diese liegt auf Kuba, wo während der Kubakrise irgendwas mit den Amis gewesen ist. Ich würd's gern recherchieren, Internet funzt aber gerade nicht. Also, schaut selbst bei Wiki nach, wenn's euch interessiert. Jedenfalls gibt es hier jede Menge verschiedenen guten Rum und das ist was zählt.
Die Betreiber vom Bahía wohnen alle gemeinsam in einer WG, die natürlich direkt über dem Laden liegt. Sie haben also das ganze Haus für sich gemietet und daher wenig Probleme mit Nachbarn. Nur so können hier Punkkonzerte stattfinden.
Und schon wieder ein Ort, an dem Liedermacher gerne genommen werden. Positano, Kalter Kaffee, Kriss, Janina, alle waren sie schon hier. Liedermacher Tom Liwa (früher Flowerpornoes) spielt hier auch in ein paar Tagen. Reist der uns hinterher? Auch im Polyester in Oldenburg hat er kurz nach uns gespielt. Ja, wir Liedermacher finden schnell heraus, wo man uns haben will.
Wir plaudern mit Markus und warten auf Techniker Daniel. Nach dem Soundcheck gibt es leckeren Eintopf von Jenny, der uns stärkt und sättigt. Plötzlich ist es neun und Zeit anzufangen. Immerhin 15 Leute (Schätzwert) sind anwesend. Der Sound auf der Bühne ist etwas suboptimal und Lennarts Gitarrenbuchse macht nervige Knackgeräusche. Aber alles ganz nett soweit. So richtig kommt die Stimmung nicht auf, aber es wird zugehört und hier und da herzlich gelacht. In der zweiten Hälfte geht so ziemlich nach jedem Lied jemand. Wir bilden uns ein, dass es nicht an uns liegt, sondern daran, dass die meisten morgen noch arbeiten müssen. Wir können aber ganz zufrieden sein. Waren ja noch nie hier und immerhin waren zwei Personen wegen uns hier, die uns schon mal woanders hier in der Gegend gesehen haben.
An der Theke werden bei Bier und Schnäpsen noch ein paar Liedchen geträllert. Als die Schlafengehenszeit sich ankündigt, gehe ich mit Markus und Rottweilerin Angie noch etwas spazieren. Als alle schon im Bett sind, sitze ich noch rauchend in der Küche und höre Musik auf meinem neuen mp3-Player, der leider ständig von alleine ausgeht.