01/29/10

JKC | Troisdorf

Bericht von Philipp

Ich erwache auf dem Schlafsofa meines Bonner Liedermacherkollegen John (Positano). Dort komme ich immer gerne auf einen Besuch vorbei, wenn wir in der Nähe sind. Da wir lange wach waren und bis halb zwei geschlafen haben, bleibt gar nicht mehr sooooo viel Zeit, bis wir nach Troisdorf müssen, aber für ein ausgedehntes, entspanntes und reichhaltiges Frühstück reicht es allemal. Es gibt Brötchen, Frikadellen von gestern Abend, Eier und Blutorangen vom Markt. Ein kräftiger Start in den Tag also.
Um kurz vor sechs treffen wir uns bei Lennart im Wohnmobil. Daniel von Positano ist auch schon am Start. Die beiden supporten uns heute wieder. Erstens haben sie im JKC auch eine dicke Fanbase, außerdem macht es zu viert einfach immer viel mehr Spaß.
Als wir im JKC ankommen, werden dort auch schon die Technik ein- und der Raum hergerichtet. Ein selbst gemachtes Gulasch steht auch schon für uns bereit.
Der Soundcheck zieht sich leider ziemlich in die Länge, was etwas nervt, aber irgendwann ist auch das überstanden und kurze Zeit später begeben sich die Posis auch schon auf die Bühne für ein amtliches Vorprogramm, das die Leute schon mal ordentlich in Stimmung bringt. Für ihren letzten Song bitten sie auch uns auf die Bühne. Es handelt sich um eine ihrer deutschen Tom-Waits-Covers, bei der wir mit vorher ausgedachten Strophen auch mit dabei sind. „Ich traf mal ne Frau in Verden, doch das wollte nicht so richtig werden/Ich traf mal ne Frau in Kiel, doch das wurd mir schnell zu viel.“ Oder so ähnlich und so weiter.
Time for some Speeltreab! Der Abend ist mal wieder gut besucht. Wie wir hinterher erfahren, kommen insgesamt Über 60 Leute, die für uns Eintritt zahlen. Inklusive uns und dem Team vom JKC sind es bestimmt um die 80 Personen, die heute hier sind. Es ist schon fantastisch, dass das so weit von Oldenburg entfernt möglich ist. Wir brauchen hier noch nicht mal groß Werbung zu machen. Da werden einfach ein paar Plakate aufgehängt und dann bekommen die Leute das schon mit. Natürlich kommen auch viele, weil im kleinen Troisdorf für junge Leute sonst nicht viel geboten wird und sie sich hier treffen und feiern können. Der größte Teil ist aber wirklich am Konzert interessiert. Es wird mitgesungen, geklatscht, gejolt, Liedwünsche werden rein gerufen und es ist überhaupt alles prima. Wir rocken uns durchs erste Set und probieren im zweiten mal, zwei ruhigere Nummern einzubauen. Nach der ersten überspringen wir aber die zweite, da das hier einfach nicht funktioniert. Zu unruhig die Jugend. Für Stimmung haben wir heute aber gesorgt und schier endlose Zugabenrufe bestätigen das auch. Wir spielen heute also ziemlich lange und packen am Ende auch noch die Melodika aus. Es gibt auch noch eine gemeinsame Zugabe mit den Posis. „Immer, wenn ich nach Hause fahre, fängt es an zu schnein...“ Herrlich.
Später wird natürlich wieder gekickert und ich freue mich, dass heute auch Ecki und Norman Schuh aus Köln da sind. Sie fahren zwar, wie leider auch die Jungs von Positano, ziemlich bald nach Hause, aber es war schön, sich mal wieder gesehen zu haben.