03/13/10
Club A18 | Berlin-Zehlendorf
Bericht von Philipp
Schimmeln und gammeln, so lange es geht. Wir sind gerade bei unserer Freundin Inka, die uns mal wieder in ihre schöne Neuköllner Wohnung aufgenommen hat. Nach dem späten Frühstück lege ich mich nochmal hin und schaue einen schlechten N24-Bericht über die Titanic und ein wenig Scrubs. Dann noch schnell ne Dusche und ab geht’s in Richtung Wohnmobil und damit dann nach Berlin-Zehlendorf. 17 km Entfernung. Schon krass, was man in dieser großen Stadt für Strecken fahren kann.
Der Club A18 befindet sich auf dem Gelände eines großen Studentenwohnheim-Komplexes. Das lässt ja auf ein gutes Publikum hoffen. Großer Raum, große Bühne, das könnte was werden. Ich komme mit dem kloputzenden Hausmeister ins Gespräch, ein Asiate, der viel erzählt, vor allem über philosophische Themen. Er wirft mit Zitaten um sich, dass es nicht mehr feierlich ist. Nach einer kleinen Pause spricht er mich wieder an und zieht die selben Zitate wieder aus dem Hut. Der Klophilosoph, komischer Typ.
Nach dem Aufbau werden wir mit einem derbe dicken Burger plus Beilagen versorgt. Gut, dass noch kaum was los ist und wir noch warten. So bleibt genügend Zeit zum Verdauen. Unsere uns persönlich bekannten Gäste sind heute JR aus Dresden, Thilo mit „h“, Liedermachingrentner und seine Freundin Steffi, unsere Logo-Designerin. Später kommt noch Ilse, die wir beim Liederfest in Hoyerswerda kennen gelernt haben. Ansonsten sind immerhin auch noch einige weitere Leute da, die uns zuhören. Viel sind es aber heute auch wieder nicht. Im Moment haben wir da irgendwie Pech. So ein richtig dickes Ding hatten wir schon seit über einem Monat nicht mehr. Es fällt mir etwas schwer, da bei Laune zu bleiben. Eine große Gruppe von Theaterleuten, die bereits angekündigt wurde, kommt später noch. Sie verschwindet aber sofort in den Kicker- und Billardraum und interessiert sich nicht für das Konzert. Als ich mit dem Hut rumgehe ernte ich teilweise Blicke, die nicht verstehen, wofür ich denn jetzt bitte Geld haben will. Im Hut landen gerade mal 30 Euro, unsere Abendgage. Schon etwas deprimierend, das muss ich gestehen. Aber so ist das. Uns zwingt ja keiner. Bei Schlecker würde man wohl von Ausbeutung sprechen. Wir beuten uns sozusagen selber aus. Lehrjahre sind keine Herrenjahre!