Morlock | Celle

Bericht von Philipp

Es ist 8:30 Uhr und ich nehme die Fähre „Spiekeroog II“ von Spiekeroog nach Neuharlingersiel. Was ich auf Spiekeroog verloren habe? Ich wollte über Ostern ein paar Tage mit meiner Freundin verbringen, die dort hin und wieder für den Kinderzirkus Tausendtraum (www.tausendtraum.de) arbeitet. Ich hatte eigentlich vor, Urlaub mit viel Spaziergängen und ausschlafen zu machen. Es hat sich aber ergeben, dass mich David, Direktor des Zirkus, mit eingespannt hat. Ich war Clown, Trainer von Bodenakrobaten und Fakiren und bin im Eisbärkostüm über die Bühne gerannt. Eine tolle Erfahrung.
Darum mache ich mich erst heute auf den Weg und nach einem kurzen Zwischenstopp in Oldenburg (Sachen umpacken, kurz auf’s Ohr legen) geht es auf nach Celle.
Vom Bahnhof in Celle sind es nur ein paar Schritte zum „Morlock“, wo wir ja im vergangenen Herbst bereits waren.
Frohnatur Klaus begrüßt mich und aufgrund leichter Halsschmerzen werde ich gleich mit heißer Zitrone und einem Ingwertrunk versorgt. Kurz nach mir kommt auch Lennart und nach Aufbau uns Soundcheck geht es kurz in Klaus’ Wohnung, Essen fassen. Lecker Auflauf.
Der kleine Raum ist auch bis 20:40 Uhr gefüllt, sodass wir anfangen können. Das schöne am Morlock ist nicht der Laden selbst, sondern die Menschen, die hierher kommen. Der Raum an sich ist unglaublich klein und nicht unbedingt stilvoll eingerichtet. Dafür ist Klaus ein bedingungslos lieber und korrekter Barkeeper, der durch seine Art auch nur Leute in den Laden lockt, die ebenfalls einfach gute Menschen sind. Man kennt sich, niemand fällt unangenehm auf. Egal ob Punk, Metaller oder Senior, alle haben einfach einen schönen Abend.
In einer solchen Atmosphäre macht es natürlich Spaß zu spielen.
Später teile ich mir mit anderen den Job des DJ. Wir verbringen viel Zeit mit der Suche nach einer Danzig-CD. Später finde ich sie noch, es ist aber nicht die Richtige. Wir hören Motörhead, Ton Steine Scherben, The Doors, Dire Straits und Tom Waits. Gute Musik halt.
Schön ist es hier, darum gönne ich mir nach dem alkoholfreien Abend doch noch zwei Weizen, bis ich übermüdet und gejetlagt ins Bett falle.