04/13/10
Café Egal | Gera | 3. Geraer Songtage
Bericht von Philipp
Heute spielen wir in Gera. Und es ist nicht einfach so ein Auftritt, an sich schon, aber wir spielen hier heute im Rahmen der 3. Geraer Songtage, die vom 27.03. bis zum 07.05. stattfinden. Insgesamt 21 Konzerte (wenn ich richtig gezählt habe) gibt es in diesem Zeitraum in den unterschiedlichsten Locations zu sehen. Wir stehen zwar nicht mit auf dem Plakat, aber wir teilen uns den Flyer und das Programmheft mit Konstantin Wecker, Monsters of Liedermaching, Dirk Zöllner, Fehlfarben, Sebastian Krumbiegel (die Prinzen), Pe Werner und z.B. Johanna Zeul. Es ist zugegebenermaßen ein kleines Gefühl des Stolzes, in diesem Zusammenhang mit aufzutauchen. Natürlich spielen wir für Eintritt frei in einer Kneipe, aber wir hoffen auf songinteressiertes und zahlreiches Publikum.
Pünktlich wie die Maurer sind wir mal wieder da und müssen auf Kneipenchef und Veranstalter warten. Als Daniel, einer der Organisatoren, eintrifft, staunt er nicht schlecht über unsere Pünktlichkeit und sagt so etwas wie: „Ihr seid aber die pünktlichsten Musiker, die ich kenne.“ Vom Rock’n’Roll-Aspekt her sind wir wahrscheinlich die uncoolsten Streber im ganzen Musikgeschäft, aber bei Veranstaltern kommt Zuverlässigkeit sicher gut an.
Nach dem erwartungsgemäß kurzen Aufbau und Soundcheck haben wir noch schier endlos Zeit. Es ist gerade mal 18 Uhr. Zeit zum Essen und Telefonieren mit meiner Freundin bleibt also genug. Wenigstens geht es auch heute (wie schon in Braunschweig) ziemlich pünktlich los. Zu Beginn sind zwar erst etwa 20 Gäste da, die sind aber down mit uns und vermehren sich noch leicht. Der kleine Raum ist also gemütlich gefüllt und wir schaffen es, die Zuhörerschaft, in der mehrere Generationen vertreten sind, gleichermaßen zu unterhalten. Bei „Und“ und „Volkslieder“ wird ausgelassen mitgemacht und wir werden auch ein paar CDs und T-Shirts los. Bei Hutspenden wird auch nicht geknausert und überhaupt herrscht eine tolle Atmosphäre. Veranstalter Daniel, der eigentlich angekündigt hat, sich in der Pause zu verkrümeln, hat sich nach eigenen Angaben von uns überzeugen lassen und bleibt bis zum Ende. Wir geben noch zwei Zugaben und beim „Leeeeenaart-Lied“ wird ordentlich mitgegrölt.
Seit wir nach der kurzen Oster-Tourpause wieder unterwegs sind, läuft es wieder prima. Mit einem guten Gefühl gehen wir aus dem Abend. Wir lernen noch ein paar Typen kennen, die sich ihrem polnischen Kollegen zuliebe auf Englisch unterhalten. Wir sitzen mit am Tisch, trinken noch etwas Bier und frischen unser Englisch ein wenig auf.