04/14/10

Literaturweinstube | Apolda

Bericht von Philipp

Heute regnet es in Gera. Schade, gestern war’s so schön. Lennart und ich nutzen eine Regenpause, um bei der Bank etwas Geld einzuzahlen und einzukaufen. Dafür müssen wir, um nicht ewig zu suchen und zu laufen, in eine dieser schrecklichen Malls gehen. Darum laufen wir für ein paar Lebensmittel wahrscheinlich genau so viel, wie wir es auf der Suche nach einem normalen Supermarkt getan hätten.
Zurück im Bus erfahren wir per Mail, dass unser Konzert am Sonntag aufgrund eines Krankenhausaufenthalts des Chefs leider ausfallen muss. So habe ich an meinem Geburtstag zwar frei, da wir aber ohnehin unterwegs sind, hätte ich auch kein Problem damit gehabt zu spielen. Nun ja, dann schauen wir uns am Sonntag eben einen Tatort an. Ist ja auch ganz schön.
Heute geht es aber erstmal nach Apolda. Das sind nur etwa 60 km, also alles ganz entspannt. Genauso entspannt ist auch Rainer, der Wirt der LiWei (Literaturweinstube). Der urige und gemütliche Laden ist klein und verwinkelt und eine Katze chillt an der Theke.
Nach dem Soundcheck gehen wir auf Rainers Kosten zum Italiener Avanti, der ganz gut zu laufen scheint. Sonst ist hier in Apolda wohl nicht viel los, aber bei Avanti (der übrigens Kosovo-Albaner ist, aber merkt ja keiner) herrscht ein reges Treiben.
Nach dem Essen sind immerhin ein paar Leute in der LiWei eingetroffen. Viel sollten wir heute wohl nicht erwarten, aber da die letzten Konzerte so gut besucht waren, können wir uns heute auch mal ohne Künstlerkomplexe und Existenzängste mit einer beschaulicheren Zuschauerzahl begnügen.
Die Leute die da sind, hören zumindest erstmal zu, sind aber zunächst sehr zurückhaltend. Heute gibt es zwar keine Euphorie, aber die Zuhörer tauen auf und vor allem Rainer hat Spaß und genießt es sichtlich, uns zuzuhören. Das ist doch schön.
Lennarts Gitarre macht etwas Probleme und erst gegen Ende finden wir heraus, dass es nicht wie vermutet, wieder mal an der Einsteckbuchse, sondern schlicht und ergreifend am Kabel liegt. Zwischendurch vergesse ich mal, mein Kabel überhaupt einzustecken, was mir aber erst auffällt, nachdem ein ganzer Song schon gespielt ist. Also alles mal wieder etwas chaotisch und verpeilt heute. Stört aber niemanden.
Zum letzten Lied kommen noch zwei Mädels, die uns noch auf eine „Marlboro“ einladen und mit denen Lennart sich noch unterhält und von denen sogar eine noch ne CD von uns kauft, obwohl sie nur den letzten Song und drei Zugaben gehört hat. Wow. Ich bin mal wieder müde und zufrieden und gehe schlafen.