04/17/10

Stud | Offenburg

Bericht von Philipp

Ich erwache im Wohnmobil. Es ist kalt. Die Heizung ist heute Nacht ausgegangen, da das Gas alle war. Das Thermometer zeigt 5 Grad an. Knackig frisch. Ab 11 Uhr gibt es beim „Prinzen Ernst“ Frühstück, jetzt ist es kurz nach halb zehn. Ich habe also Zeit für einen Spaziergang zum Schloss, das mir Gregor gestern empfohlen hat. Es ist strahlend blauer Himmel und ein wunderschöner Sonnenschein. Nichts von der Aschewolke aus Island zu sehen. Sofort treffe ich den ersten Einheimischen, der mir den Weg zum Schloss und einen alternativen Rückweg beschreibt. Außerdem stellt er mir den roten Kater vor, der in der Hütte wohnt, die Mäuse frisst und zusätzlich täglich von ihm gefüttert wird. Man verabschiedet sich und wünscht einen schönen Tag.
Das Schloss ist schön und vor allem schön gelegen. Es ist die Klinik, deren Gäste gestern teilweise bei unserem Konzert waren.
Zurück beim „Prinzen Ernst“ dusche ich und wir frühstücken in der Sonne im Biergarten. Währenddessen wird unsere Wäsche in der Maschine gewaschen. Perfekt. Nun ja, fast. Leider spinnt die Waschmaschine laut Besitzerin Yen seit ein paar Tagen. Sie schleudert nicht vernünftig und pumpt das Wasser auch nicht ab. Es wird langsam Zeit für uns, sich auf den Weg zu machen, also nehmen wir die Wäsche klitschnass mit, wringen sie in gemeinsamer Arbeit vor dem Wohnmobil aus und hängen sie auf.
In Offenburg parken wir wieder in der selben Strasse wie vor einem Jahr. Damals hatten wir einen wirklich netten Abend mit den Leuten und hoffen, dass es heute ähnlich sein wird.
Nach Pizza, Aufbau und Soundcheck haben wir immer noch ewig Zeit. Lennart schlägt eine Partie Billard vor, aus der locker 5-6 werden.
Gegen viertel vor zehn legen wir dann los und die Leute stellen sich direkt vor und neben uns, um uns zuzuhören. Es wird auch viel gequatscht, aber im Wesentlichen haben wir Konzertatmo. Einige waren auch beim letzten Mal da und kennen viele unserer Lieder und singen mit. Am Anfang hatte ich erwähnt, dass ich mit dem Konzert heute in meinen Geburtstag reinfeiere und darum wird um punkt zwölf „Dirty Old Town“ von den Pogues aufgelegt und mir ein Absinth serviert. Ein paar Gratulationen gibt es natürlich auch noch. Durch diesen Moment entsteht irgendwie noch eine zusätzliche Feierstimmung, auch bei mir und es wird dynamischer. Liegt natürlich auch an den Stücken, die wir zum Ende hin spielen.
Heute feier ich mal wieder ein wenig. Wir spielen noch ein paar Partien Billard, bis ich mich irgendwann auf den Weg mache. Als ich mich ins Bett lege, ist es schon wieder 6 Uhr. Morgen steht ja zum Glück nichts weiter an und schließlich habe ich Geburtstag. Happy Birthday to me!