06/10/10

Strassenfest-Kritische Uni | Kassel

Bericht von Philipp

Jede Menge Kultur gibt es für mich diese Woche. Gestern war ich auf dem internationalen Sommerfest der Uni in Oldenburg, wo jede Menge Bands spielten und Kapoera getanzt wurde. Danach ging es direkt zum Reinald-Grebe-Konzert, das wirklich ein ziemlicher Hochgenuss war.

Aber wir befinden uns ja im Heute: Gegen 7 Uhr stehe ich auf und um halb neun machen Lennart und ich uns auf den Weg  zum Bahnhof, denn heute wird, wie in alten Zeiten, mal wieder Zug gefahren. Bei einzelnen Konzerten schluckt unser Bus im Verhältnis einfach zu viel Sprit und im Moment (es ist ja Sommer und Tourpause) geben wir ja nur vereinzelt am Wochenende Konzerte. Damit das Wohnmobil nicht den Löwenanteil der kleinen Gagen verschlingt, die uns immerhin gezahlt werden können, setzten wir uns also mal wieder mit einem Niedersachsenticket ausgestattet in den Zug.

Anständig durchgeschwitzt sitze ich nun im Zug und sechs Stunden Fahrt liegen noch vor uns. Ab Bremen haben wir noch einen Mitfahrer bis Göttingen.

Ankunft in Kassel: Es ist schwül-warm und nach meinem zweiten Schweißausbruch des heutigen Tages betreten wir den Campus der Uni Kassel. Hier findet heute ein  Straßenfest mit einigen Ständen und viel Kultur statt.

Als erstes spielt hier eine fünfköpfige Band, deren Namen ich zwar nicht mehr weiß, die aber gegen 16:30 Uhr einen ganz guten Start in den späten Nachmittag hinlegt. Zwar spielen sie etwas holperig und schief, was ihnen bei wenig Gig-Auslastung nicht zu verübeln ist, aber dafür bringen sie die nötige Portion sympathischer Ausstrahlung mit.

Danach sind wir dran. Wir haben noch kurz gewartet, da ein paar Meter weiter eine sehr kurzweilige Akrobaten-Performance dargeboten wurde. Wir spielen heute mal wieder im Stehen, haben wir uns gedacht. Mittlerweile ist es nicht mehr so warm und das Konzert wird von Anfang bis Ende ein voller Genuss. Auch den Leuten scheint es zu Gefallen. Zugaben sind Ehrensache.

Direkt nach uns beginnt eine kleine Kombo, bestehend aus drei Leuten, deren Namen ich auch nicht mehr weiß. Einer von ihnen spielt auf der Akustikgitarre und alle drei singen, bzw. rappen dazu. Es gefällt mir wirklich sehr gut, denn sie haben einen guten Flow und Texte mit Inhalt, ein Kontrastprogramm zum vielen Digger-Bitch und Deine-Mudder-Gelöt.  Die haben was zu sagen und das tun sie. Die Refrains sind sehr melodisch gestaltet haben was.

Zum Abschluss spielt die Ska-Punk-Band „Skaalüren“, die einfach nur rockt, groovt und mit unglaublich viel Spaß an die Sache rangeht.  Es wird viel getanzt und es herrscht eine prima Stimmung. Respekt Jungs und Mädels. Gut gemacht.

Da wir von der langen Fahrt und dem ganzen Tag ziemlich geschafft sind, machen wir und gegen 22:30 Uhr auf den Weg in die WG von Maren, der wir es zu verdanken haben, dass wir hier heute spielen durften. In dem Wohnprojekt, in dem sie wohnt, gibt es noch leckere VoKü-Reste und wir legen uns erschöpft aber zufrieden schlafen.