07/10/10
Sportplatz | Neuenkirchen | Open-Air
Bericht von Philipp
Heiß, heiß, kochend heiß
Heiß, heiß, hundert Grad...
Boa, nee, wat ne Hitze. Gegen 14 Uhr nachmittags komme ich völlig fertig auf dem Sportplatz in Neuenkirchen an. Da das Neuenkichener Open Air in diesem Jahr 15. Jubiläum feiert, findet es an zwei Tagen statt. Gestern war hier also schon was. Lennart ist auch schon seit gestern hier. Ich war gestern auf ner Gartenparty in Oldenburg eingeladen und komme deswegen erst heute.
Viel ist nicht los auf dem Platz. Ein paar Veteranen von gestern chillen im Schatten und in Planschbecken. Ole, unser Grafiker ist auch schon da. Er hat seine Kamera mit dabei und wir wollen heute ein paar Fotos für das Cover unserer neuen CD schießen. Dafür fahren wir raus aufs Feld, wo es keinen Schatten gibt. Gut, dass wir nur als Silhouetten zu sehen sein werden, so verschwitzt und verklebt wir hier gerade auf den Klappstühlen sitzen. Die Fotos sind schnell geschossen und wir können uns wieder in den Schatten begeben.
Ziemlich hungrig warte ich schon aufs Catering, bis Ole, seine Begleitung und ich uns schon mal über das noch nicht vorbereitete Essen hermachen. Im Anschluss nicke ich, auf einer Isomatte liegend, kurz ein, muss dann aber zum Soundcheck. Danach wird noch etwas rumvegetiert und ich bin überrascht, als schon um 19 Uhr die erste Band zu spielen beginnt. „Famous for you“ heißen die und müssen leider vor gefühlten 10 Leuten spielen. Aber was soll man machen? Der Zeitplan muss eingehalten werden und man kann die Leute verstehen, dass sie sich bei der Hitze erst später auf das Gelände begeben.
Wir sind heute mal wieder als Pausenclowns während des Umbaus engagiert. In der ersten Pause spielen wir zunächst chilligere Lieder und fordern die Leute explizit auf, sich nicht zu bewegen. Manche fangen dann doch schon an, etwas zu tanzen. Die nächste Band „Age of Orange“ steht bereits in den Startlöchern. Sie hat es zeitlich auch ungünstig getroffen, denn obwohl schon ein paar Leute mehr da sind, läuft jetzt gerade das Spiel um den dritten Platz Deutschland-Uruguay. Harte Konkurrenz. In der nächsten Pause wird etwas getrommelt und es folgt „Noch ne Band“, die wir auch bereits aus dem Jahr 2007 kennen. Danach sind wir wieder dran. Mittlerweile ist es dunkel geworden, Deutschland hat 3:2 gewonnen und immerhin ist das Festivalgelände nun einigermaßen bevölkert. Es ist kühler und die Stimmung wird ausgelassener. Nach uns spielt die holländische Band „Uncle Frankle“, die ziemlich gut rockt, aber auch stark an ihre Vorbilder, ich vermute mal die Hives, erinnert. Nach einer weiteren Percussioneinlage machen „Revolving Door“ den Abschluss des Abends. Eine Rockband mit einer Frau am Bass und zwei Frontfrauen am Gesang. Kraftvoller zweistimmer Gesang und Powersound vom Feinsten.
Über die Qualität der Bands die hier auftreten lässt sich echt nicht meckern, es ist nur schade, dass das Festival von einem großen Teil der ländlichen Bevölkerung nicht wahrgenommen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier so wenige Leute gibt, die daran interessiert sind.