09/12/10
Tom Bombadil | Solingen
Bericht von Philipp
Die erste Nacht im Wohnmobil war sehr erholsam. Ich habe gut geschlafen. Leider weckt mich Lennarts Geklapper, bevor ich in meinem Traum meinen Dartwurf ausführen kann. Man musste einen ganz bestimmten Punkt treffen. Jetzt werde ich nicht mehr herausfinden, ob ich getroffen hätte. Na ja. Nach einem sehr kleinen Frühstück fahren wir zu Lennarts Vater und seiner Lebensgefährtin, bei denen wir zum Mittagessen eingeladen sind. Es gibt lecker Frikadellen (eine Spezialität von Lennarts Vater), Kartoffeln und Gemüse. Gut, dass ich heute mal wieder ordentlich rein hauen kann. So bekomme ich mal wieder was auf die Rippen. Hab in den letzten Monaten irgendwie ein paar Kilo abgenommen.
Nach dem Essen setze ich mich kurz an den Rechner, schreib den Konzertbericht von gestern, dann wird nochmal auf Vorrat geduscht und während Lennart selbiges tut, gibt sein Vater mir einen kurzen Crashkurs in Chinesisch. Er lernt die Sprache seit einigen Jahren und erklärt mir, wie sie in etwa aufgebaut ist. Sehr spannend, aber für mich unbegreiflich, wie man den Ehrgeiz haben kann, das alles zu lernen. Die Sprache folgt einem völlig anderem System und erfordert ganz andere Denkstrukturen. Gut für die Gehirnfitness ist es aber sicher.
So, jetzt müssen wir aber auch los. Heute spielen wir in nem kleinen Pub in Solingen. Auf der Fahrt hören wir das neue „Wir-sind-Helden“-Album und später Fußball im Radio. Mainz gewinnt und sichert sich den zweiten Platz in der Tabelle.
Bei unserer Ankunft im Pub Tom Bombadil erfahren wir, dass wir heute mal wieder Pech haben, weil in Solingen irgendein Stadtfest mit Flohmarkt ist. Uns lässt das völlig kalt, denn irgendwas ist ja immer, das als Grund für wenig Zuschauer herhalten muss.
Das Konzert ist für 19:30 Uhr angekündigt und um kurz vor acht sind immerhin fünf Gäste da. Später kommen noch zwei dazu. Einer davon ist der Sohn der Chefin, der gleich über der Kneipe wohnt. Wir lassen uns aber nicht davon abbringen, ein gutes Konzert abzuliefern. Lehrjahre sind halt keine Herrenjahre und so bekommen wir wenigstens wieder etwas Routine für die nächsten, hoffentlich besser besuchten Gigs. Außerdem können wir die paar wenigen Gäste mal wieder für uns gewinnen.
Nach dem Konzert wird schnell abgebaut und gemeinsam mit den Besitzern Régine und Lars und einem später gekommenen Gast am Tisch gesessen, gegessen und getrunken und da ich mal wieder nüchtern, zufrieden und müde bin, begebe ich mich als Erster ins Womo, lese noch ein paar Seiten in „Hectors Reise“ von Francois Lelord und schlafe ein.