09/16/10

Ebstein | Bochum

Bericht von Philipp

Gerade sind wir auf dem Weg nach Paderborn und im Moment fließt der Verkehr wieder. Nachdem wir aufgrund zahlreicher Staus für die ersten 40 Km etwa 1,5 Stunden gebraucht haben, wird es auch Zeit, dass wir mal vorankommen. Wenn wir pünktlich um acht loslegen sollen und vorher noch essen, unsere Anlage aufbauen und Sound checken müssen, könnte das ganzschön stressig werden.
Aber erstmal egal, schließlich ist dies ja der Bericht des Bochum-Konzertes und das war so schön, dass gerade egal sein sollte, was heute noch so kommt.
Wir kommen in Bochum an und laden unsere Anlage, Gitarren und CDs aus. Während ich schon mal aufbaue, fährt Lennart den Wagen in den Bereich außerhalb der fucking Umweltzone. Vom letzten Mal wissen wir, dass wir ganz gut am nahe gelegenen Bergbaumuseum parken können. Denkste! Das war vor einem Jahr und mittlerweile ist die Umweltzone erweitert worden (ich glaube auf keiner Internetseite der Welt taucht das Wort „Umweltzone“ so oft auf, wie bei uns). Lennart kommt zurück und verkündet, dass er sich nicht anders zu helfen wusste, als den Wagen wieder dort abzustellen. Nun riskieren wir natürlich langfristig ein Bußgeld und Lennart nen Punkt in Flense. Wir haben aber mal wieder Glück: Ein Konzertgast, der schon früher da ist und auch schon beim letzten Mal anwesend war, bekommt unser Dilemma mit und fragt sofort einen Bekannten, der drei Schritte weiter ein Tonstudio hat und auf dessen Innenhof wir parken können. Wie schön sich doch manchmal alles fügt. Witzigerweise ist bei Tontechniker Markus gerade die Band „Ich kann fliegen“ zu Gast, um an Arrangements zu arbeiten. Wir kennen die Band vom Neuenkirchener Open Air und werden übermorgen mit ihnen bei einem Indoor-Festival in Schmalförden auftreten. Zufälle gibt’s...
Nach einem grandios gutem Salat mit Hähnchen vom Chefkoch bringen wir den Wagen auf den besagten Innenhof und kurz darauf ist das Ebstein gut gefüllt und wir fangen recht pünktlich an. Heute ist der Eintritt frei und wir freuen uns, dass der Laden recht voll ist und die Leute uns sehr aufmerksam zuhören. Unsere Performance inklusive Ansagen erscheint mir heute mal wieder wie aus einem Guss. Wir sind gerade wieder richtig gut eingespielt. Die Leute freuen sich, gehen gut mit, fordern einige Zugaben und spenden auch ordentlich in den Hut. Danke dafür!
Der Abend war so nett, dass ich direkt nach dem Auftritt beschließe, mal wieder was Alkoholisches zu trinken. Ich entscheide mich für einen Gin Tonic. Wie sollte es auch anders laufen: Wir versacken im „Ebstein“. Der Laden eignet sich aber auch vorzüglich dafür. Marc, der den Laden inzwischen von Britta und Betty übernommen hat, kommt mitten in der Nacht von einer Gala-Gala (seine Freundin arbeitet bei dem Boulevard-Blatt) und bringt noch lauwarme Burger mit. Dass hier eine gute Stimmung zwischen Chef und Personal herrscht, merkt man sofort. Wenn Angestellte, die schon Feierabend oder sogar frei haben, trotzdem noch lange hier sind, spricht das schon für sich. Ich trinke noch einen weiteren Gin Tonic, danach einen „Saskia Sunrise“, diverse Vodka und Haselnussschnäpse und schließlich noch nen Gin Tonic. Heute geht’s aber gut rund und richtig durcheinander, aber wenn schon, denn schon.
Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass ich diese Mischung gut vertragen habe und zum Glück nicht bereue, am Anfang von vier Konzerttagen so an der Bar versumpft zu sein.