09/30/10
Pentagon | Leverkusen-Opladen
Bericht von Philipp
Das Erwachen in Koblenz ist von einem leichten Katergefühl geprägt. Gestern waren es dann doch einige Gin Tonics, die wir vernichteten. Dafür, dass ich nur etwa sechs oder sieben Stunden Schlaf bekommen habe, fühle ich mich aber ziemlich fit. Das ist auch gut so, denn einige Dinge habe ich heute auf dem Plan. Zunächst entscheide ich mich für zwei Kleinigkeiten, die ich mit einem Spaziergang verbinden kann. Wir brauchen nämlich Versandtaschen und Briefmarken für zu verschickende CDs. Letztere besorge ich im nahe gelegenen „internationalen“ Supermarkt, bei dem es sich eigentlich um einen russischen Supermarkt handelt. Ich komme mir wirklich ein wenig so vor, als wäre ich in Russland. Die meisten Lebensmittel haben hier Etiketten mit kyrillischer Schrift und es gibt jede Menge große Gläser mit eingemachten Tomaten, Gurken, etc. Die Briefmarken bekomme ich neben der Fleischtheke und werde von einer älteren Mamuschka auch direkt auf russisch angesprochen, bis sie merkt, dass ich keiner ihrer Landsleute bin. Die Versandtaschen besorge ich in einem Schreibwarenladen in der Koblenzer Innenstadt, gehe wieder zurück über die Balduinbrücke und schaue noch kurz beim Netto vorbei, nen Saft holen.
Im Womo erwacht gerade Lennart, der nicht nur verkatert ist, sondern über Nacht krank geworden zu sein scheint. Da er also noch Zeit braucht, um fit zu werden, setze ich mich an den Rechner und versorge die Stadtmagazine Deutschlands mit Konzertterminen von Spieltrieb.
Irgendwann machen wir uns dann auf den Weg in die Römerstrasse, wo Christof, Chef der „Sansibar“, Ort des gestrigen „Geschehens“ und Antje, die Dame, die uns gestern die Drinks gemixt und für gute Laune gesorgt hat, wohnen. Dort dürfen wir duschen und ich darf mir sogar eine Johnny-Depp-Biografie ausleihen. Wir sehen uns ja alle bald wieder, da wir das Konzert, das gestern aufgrund mangelnder, bzw. keiner Werbung, nicht stattgefunden hat, im Dezember nachholen werden.
Nun wird es aber Zeit, nach Leverkusen aufzubrechen. Es ist 17 Uhr und laut Navi brauchen wir etwa 1,5 Stunden. Inklusive Essenspause und zahlreicher kleiner Staus brauchen wir dann doch knapp drei Stunden.
Gerd empfängt uns im Pentagon mit den Worten „Wir haben uns einen schlechten Tag ausgesucht.“ Leverkusen spielt nämlich heute um 21 Uhr. Na toll! Als wir den Termin abgemacht haben, war noch gar nicht klar, ob Leverkusen überhaupt in der Europa-League spielen wird. Nun ja, jetzt sind wir hier und machen mal wieder das Beste draus, zumal wir schon einige Gäste erwarten. Z.B. kommt „Frank der Lehrer“ mit zwei seiner KollegInnen vorbei.
Kurz nach dem Anpfiff beginnen wir unser Konzert und kommen für mein Empfinden nur träge rein, was natürlich auch an der vergangenen Nacht und Lennarts Erkältung liegt. Nach der Pause sind noch mal einige Leute dazu gekommen und irgendwie haben wir auf einmal die volle Aufmerksamkeit der paar Leute die da sind. Es entsteht eine richtige Konzertstimmung und gute Laune bei uns, was auch mit dem Kölsch zusammen hängen könnte. Wie auch immer, wir werden erhört und auch Gert scheint seinen Spaß zu haben. Der Inhalt des Hutes kommt auch locker für unsere Fahrtkosten auf, also alles im grünen Bereich.