10/29/10
Café Brazil | Lübeck
Bericht von Philipp
Nach viel zu wenig Schlaf kann ich trotzdem nicht mehr weiter herum liegen. Es treibt mich raus für einen kleinen Spaziergang. Außerdem stehen wieder noch einige Dinge auf dem Plan, bevor wir weiter fahren. Also sitzen bald schon wieder an unseren Rechnern und ich vertreibe mir die Zeit damit, alle Plakate, die wir noch im Auto vorrätig haben, zusammenzufalten, um sie bald wieder nach ganz Deutschland hinaus zu schicken. Bevor wir fahren, wird sich noch um den Haushalt gekümmert, denn auch solche Dinge sind unterwegs zu tun. Abwaschen, Klo leeren, Wasser tanken, Müll raus bringen. Und schon ist es 17 Uhr und Zeit für uns, nach Lübeck aufzubrechen.
Im Café Brazil angekommen, parken wir wie beim letzten Mal auf der Wagenburg und reihen unser 80er-Jahre-Spießermobil neben den Bauwägen und alten Lastern, die weitaus cooler aussehen, ein. In rekordverdächtiger Zeit bauen wir unsere Anlage auf, checken Sound und richten die Bühne ein. Bald steht dann auch schon eine leckere Gemüse-Reis-Pfanne für uns bereit, bei der wir uns auch sofort bedienen.
Mein Patenonkel ist heute auch wieder gekommen, was mich natürlich besonders freut. Noch vor dem Konzert reden wir viel, sind begeistert vom Störtebecker-Bio-Weizen und rauchen noch einige Kippen, bevor wir uns gegen 22 Uhr auf die Bühne setzen. Noch ist es hier nicht besonders voll, aber in diesem Laden ist an einem Freitagabend davon auszugehen, dass sich das noch ändern wird. Die Stimmung ist großartig und ich habe heute das Gefühl, dass wir zu Höchstform auflaufen. Nach einer Woche Tour ist es auch kein Wunder, dass wir unsere Routine wieder erlangt haben. Alles fließt und wir haben eine Menge Spaß. Den Leuten gefällt’s auch und es werden immer mehr. Was soll ich sagen, es war ein großartiger Abend und er geht noch weiter. Die Tanzfläche ist eröffnet und auch mein Patenonkel und seine später dazu gekommene Frau schwingen das Tanzbein. Ich habe gar nicht das Gefühl, mit Leuten zu feiern, die in etwa so alt sind wie meine Eltern. Das lässt mich hoffen, dass ich auch später in meinem Leben noch feiern und innerlich jung bleiben kann. Die beiden nehmen mich auch noch mit zu sich, wo wir bis 5 Uhr morgens zusammen sitzen bis gar nichts mehr geht und wir einfach schlafen müssen.