11/02/10
Ufer-Café | Berlin-Wedding
Bericht von Philipp
Der Herbst kommt. Die gelben Blätter fallen auf die Straßen Berlins und es duftet nach Laub. Ich setze mich in die U-Bahn und mache mich auf den Weg in Richtung Wedding. Hier spielen wir heute im Ufer-Café, einer kleinen gemütlichen Kneipe. Wenn man es überspitzt ausdrücken will, ist dies hier liedermachertechnisch ein historischer Ort. Nicht nur haben hier diverse Liedermachings hier schon gespielt, nein, hier entstand die Aufnahme zu Rüdiger Bierhorsts „Mona“ von seinem Album „Ich jetzt!“. Mir ist es gar nicht bewusst gewesen, aber als ich den kleinen Raum betrete, das Klavier und die Theke betrachte, zähle ich eins und eins zusammen und weiß es irgendwie. Es handelt sich hier um eine von Herrn Bierhorsts Stammkneipen (denn dieser Mann braucht mehr als eine). Die andere ist das „Nachtschwärmer bei Ernst“, auch im Wedding gelegen, wo wir ja im März bereits waren. Nun kennen wir sie beide.
Beim Essen haben wir die Auswahl zwischen Currywust-Pommes und Currywurst-Pommes, also nehmen wir Currywurst-Pommes und entscheiden uns für den Schärfegrad 3 auf der Skala 1 bis 6. Ist schon ziemlich scharf. Den Pulli, den ich mir kurz vor dem Essen angezogen habe, da mir etwas kalt war, lege ich schnell wieder ab. Kurz bevor wir mit dem Essen fertig sind, erscheint ein Überraschungsgast: Ole, unser Grafiker, schafft es endlich mal zu einem unserer Konzerte. Nicht nur, dass er unsere Plakate, Flyer und auch das Artwork der letzten CD designt hat, im Spätsommer drehte er mit uns zwei Musikvideos zu „Ich war mal Cowboy“ und „Marlborough Hair“. Morgen ist Premiere und wir sprechen schon mal darüber, wie wir uns das morgen in etwa vorstellen. Das ganze findet dann öffentlich im Pub-a-la-Pub in Potsdam statt. Wir haben noch keinen einzigen Schnitt gesehen und sind gespannt wie zwei Flitzebögen, was wir da morgen zu sehen bekommen.
Kurz darauf kommt auch Mandy vom Liedermacherduo „Mary und Mandy“ und später auch noch Lennarts Freundin Claire mit ihrem Kumpel Sebastian. Viel ist noch nicht los und kurzzeitig wird es tendenziell leerer im Raum, also warten wir noch kurz. Als es dann wieder etwas voller wird, fangen wir an. Während wir spielen, betritt unser Kollege Peter Wolter der Raum. Er spielte hier am vergangenen Wochenende. Er scheint viele hier zu kennen und wie wir bereits vermuten, hat er einige Leute für uns zusammen getrommelt. Danke dafür. Als Belohnung muss er unsere neue CD natürlich nicht bezahlen. ; )
Die Leute vom Ufer-Café scheinen unsere Darbietung ganz gut gefunden zu haben, da sie uns vorschlagen, doch gerne mal am Wochenende wieder zu kommen. Das werden wir sicher mal tun. Später sitzen wir noch lange mit Peter zusammen und machen uns irgendwann mit dem Nachtbus auf den Weg. Ich bin froh, Lennart als Guide dabei zu haben, da der sich einfach besser orientieren kann und mit seinem iPhone natürlich klar im Vorteil ist. Die Fahrt vom Wedding nach Neukölln dauert nachts auch etwa eine Stunde. Am Hermannplatz steige ich aus, besorge mir noch was zu essen und beschließe, die zwei Bier, die ich mir noch gekauft habe, nicht mehr zu trinken.