11/13/10

Zora | Halberstadt

Bericht von Lennart

Heute spielen wir endlich mal wieder in der Zora. Das denke ich schon, als ich morgens aufwache. Ich freu mich wirklich drauf, auch weil wir wissen, wie viele nette Menschen und inzwischen gute Tourbekannte wir in der und um die Zora treffen werden. Das wird auf jeden Fall super.

Noch sind wir aber in Wernigerode und ich habe mich gerade erst einmal gründlich ausgeschlafen. Das "Nageln" gestern (ein Trinkspiel) ist mir ein bisschen zu Kopf gestiegen. Also bleibe ich extra lang im Bett und erst als Philipp schon das Wohnmobil verlässt, um ein bisschen was von Wernigerode zu sehen, bequeme ich mich aufrecht.

Meine Kaffeezeremonie dauert auch irgendwie länger als sonst, aber eigentlich ist alles gut. Als Philipp zurückkommt, rechnen wir mal wieder untereinander ab und ich trage mein Geld zur Bank. So komme ich auch dazu ein bisschen was von diesem pittoresken Harzkaff zu betrachten. Schön, schön.

Nach einer ereignislosen Fahrt erreichen wir Halberstadt dann bereits am Nachmittag. Sofort geht es zu Mario, der in der Nähe der Zora wohnt und bei dem wir eine Dusche schnorren können. War auch dringend mal wieder nötig. Außerdem tauschen wir noch ein bisschen Musik aus und quatschen über alles mögliche, bevor es für Philipp und mich dann Zeit wird in das Restaurant, in das wir vom Veranstalter zum Abendessen eingeladen worden sind, zu gehen. Dort gibt es interessante Kleinigkeiten der, wie ich später erst erfahre, jüdischen Küche. Ich bekomme zum Beispiel eine Kürbistarte. Sehr schmackhaft. Das wirklich besondere an diesem Restaurantbesuch ist, dass wir dort nicht einfach so hingegangen sind, sondern gemeinsam mit dem Koch vom Venue aus hinliefen, dieser dann aufschloss und wir so das ganze Restaurant für uns allein hatten. Es fühlt sich ein bisschen an, als wären wir VIPs, die nicht in Ruhe essen gehen könnten, wenn sie nicht gleich das ganze Restaurant anmieten. Glücklicherweise ist das nicht der Fall.

Zurück in der Zora heißt es dann warten. Wir sind da, aber der Tontechniker noch lange nicht. Irgendwann schlägt er auf und wir können unseren Soundcheck machen, während schon die ersten Gäste kommen. Die so früh gekommenen sind die ganzen uns lieben Leute aus Halberstadt und assoziierten Außenstellen. Insofern fühlt es sich noch recht familiär an. Das ändert sich im Laufe des Abends aber doch deutlich. Wir haben eine vernünftige Anzahl zahlender Gäste, spielen noch mal ein echtes Tourabschlusskonzert mit vielen Getränken und feiern anschließend am Lagerfeuer in Marios Hof weiter. Ich bleibe bis fünf, weil sich die Party im Allgemeinen dann auch so langsam auflöst. Derweil bedauere ich Philipp, der früh aufstehen möchte, um seinem Vater einen sonntäglichen Besuch abzustatten. Der schläft nicht nur schon, sondern muss morgen vor allem auch sehr früh los. Ich allerdings schlafe so tief und fest, dass ich nicht mitbekomme, wie er seine Sachen packt und das Wohnmobil verlässt.