11/30/10

Qkaff | Mainz

Bericht von Philipp

Die letzten konzertfreien Tage haben wir in Westhofen verbracht. Westhofen liegt zwischen Worms und Mainz und ist ein schnuckeliges kleines Dörfchen mit schönen, alten Häusern und die katholische und evangelische Kirche liegen hier direkt nebeneinander. Hoffen wir mal, dass es sich um eine gute Nachbarschaft handelt.
In Westhofen ist natürlich der Wohnmobilstellplatz, auf dem wir unermüdlich Büroarbeit erledigt haben. Vorgestern waren wir z.B. beide durchgehend von 12 bis 21 Uhr damit beschäftigt, Mails zu schreiben und Leuten hinterher zu telefonieren. Abends haben wir uns aber schon nen Tatort und ein paar Partien Back Gammon gegönnt.

Während wir hier standen, ist der Winter so richtig ausgebrochen. Es liegen um die 10 cm Schnee und es ist arschkalt.

In Mainz spielen wir heute im QKaff (Kulturcafé), das direkt auf dem Campus liegt. Der Pförtner weist uns bereits darauf hin, dass Wohnmobile hier, zumindest über Nacht, nicht stehen dürfen. Klar, dass der das sagen muss. Wir parken trotzdem erstmal hier. Auf Anraten der Qkaff-Leute parken wir dann aber nochmal um, da auf unserem ersten, direkt vor dem Café liegenden Parkplatz, immer der Präsident der Uni parkt.

Sabrina stellt uns unser heutiges Vorprogramm Jakob vor, von dem wir zwar nichts wussten, den wir aber begrüßen und uns mit ihm unterhalten. Auf dem Monatsplakat des QKaff sehen wir, dass Alf Ator (von der mittlerweile aufgelösten Band „Knorkator“) vor kurzem auch hier war und aus seinem „Noch neueren Testament“ gelesen hat.

Nach dem Soundcheck bekommen wir aufgewärmtes Mensa-Essen serviert. Kantinenessen, aber immerhin eine warme Mahlzeit, die uns satt macht.
Eine Bekannte von Lennart überrascht uns mit ihrem Besuch. Vor Jahren haben wir während des Göttinger Liedermacherfestivals bei ihr übernachtet. Mittlerweile wohnt sie in Mainz und hat gesehen, dass wir hier spielen.

Ansonsten heißt es wieder mal warten, dass Leute kommen und es los geht. Der Raum ist riesig, darum sieht es hier extrem leer aus.

Jakob beginnt sein Programm. Er arbeitet mit einer besonderen Gitarrenstimmung, zupft wunderschöne Pickings und singt mit kräftiger und sauberer Stimme dazu. Es ist kalt hier, also hole ich meine Jacke. Ich bin mal wieder müde, lausche aber zur Entspannung Jakobs Liedern.

Um 22 Uhr fangen wir dann an und merken schnell, dass wir hier ganz gut ankommen. Etwa 20 Personen sind es nur, aber mal wieder sind Leute dabei, die unsere Lieder mitsingen können. Da es schon spät ist, verzichten wir heute auf die Pause. Schon vor Ende des gar nicht mal so langen Konzerts gehen schon die ersten, darum kürzen wir etwas, um dann aber doch noch drei Zugaben zu geben. Die Leute vom Qkaff fanden uns gut und wollen auch, dass wir wieder kommen. Bei der geringen Publikumsanzahl ist das natürlich ein besonderes Kompliment. Wir schnorren uns noch ein paar Schokoriegel aus der Caféteria und tragen uns ins Gästebuch ein.

Vor dem Schlafen unterhalten wir uns noch über das Dilemma, dass uns zu wenig Zeit für Inspiration und neue Lieder bleibt. Im Bett fange ich dann schon an, im Kopf einen neuen Text zu schreiben, was mich zwar vom Schlafen abhält, mich aber gut in den nächsten Tag starten und den Text zu Ende schreiben lässt. Immerhin.