12/07/10
Haus der Pioniere | Gera
Bericht von Philipp
Von Erlangen in Franken fahren wir heute 220 km ins thüringische Gera. Hier spielten wir bereits im vergangenen April im Rahmen der 3. Geraer Songtage. Die Leute von Artfullsounds fanden uns gut, wir hatten im Anschluss auch gute Presse, also wurden wir heute ins Haus der Pioniere gebucht. Wow, die mit Abstands dickste Location dieser Tour. Eigentlich viel zu groß für uns. Hier spielten bei den Songtagen beispielsweise die Monsters of Liedermaching, neulich Das Pack und außerdem Sebastian Krumbiegel (früher die Prinzen) und die feinen Herren. Was wird uns heute erwarten? Nun ja, die Erwartungen sollte man wohl nicht zu hoch stecken. Beim Pack waren neulich 30 Leute da, obwohl bestuhlt hier etwa 70 rein passen. Also hoffen wir mal, dass heute 20 kommen.
Daniel macht den Soundcheck mit uns, geht aber alles total schnell. Danach hängen wir kurz in dem übergroßen Backstageraum ab, essen Nüsse, trinken Frizz Cola und Zitronenlimo und telefonieren.
Um 18 Uhr nimmt uns Daniel mit zum Griechen, bei dem er mit den Musikern, die er veranstaltet, wohl Dauergast ist, jedenfalls scheint er den Chef schon gut zu kennen.
Nach dem Essen fahren wir schleunigst zurück, da ab 19 Uhr Einlass ist. Der einzige der schon so früh da ist, ist JR, der schon oft weit gefahren ist, um uns live zu sehen. So auch heute. Der weitere Publikumsansturm hält sich allerdings in Grenzen. Gegen zehn vor acht (um acht geht’s los) kommen die ersten Leute, denen aber noch welche folgen. Immerhin tut sich jetzt was. Am Ende haben wir 16 zahlende Zuschauer, die in dem großen Raum ziemlich verloren aussehen.
Trotzdem macht es einen großen Spaß, heute zu spielen. Der Sound ist richtig gut, man kann sich schön fallen lassen. Die Stimmung ist zwar etwas verhalten, was aber wohl erstens an der Distanz zwischen Publikum und Bühne und zweitens an der Leere im Raum liegt. Die Leute freuen sich aber schon, vor allem die schnelleren, lustigeren Songs scheinen anzukommen. Es ist auch ein überwiegend junges Publikum anwesend. Ich hätte gedacht, dass wir hier heute auch viele Leute ab 40-50 oder so hätten. Es ist wie es ist. Daniel und Stefan vom Haus hatten ihren Spaß. Auch ihr treuer Helfer, dessen Name mir gerade nicht einfällt (Dussel - Anmerkung von Lennart), fand es gut. Er schenkt auch nach dem Konzert fröhlich Glühwein und Bier aus.
Eine Bekannte unseres gemeinsamen Bekannten ist heute mit zwei Arbeitskolleginnen hier. Einer von ihnen ist doch tatsächlich aufgefallen, dass die Melodie von „Nicht mit mir“ der des Liedes „So allein“ von Rio Reiser ähnelt. War von mir nicht beabsichtigt, ist mir aber auch schnell beim Schreiben des Liedes aufgefallen. Bisher hatte mich noch niemand darauf angesprochen. Gut gemerkt.
Wir satteln auf und fahren mit dem Bus durch das frisch verschneite Gera zur Pension Schimmel, die aber trotz ihres Namens schimmelfrei und auch sonst in einem guten Zustand ist.