03/14/11
Ponybar | Hamburg
Bericht von Philipp
Hamburg ist im Moment so eine Art zweiter Wohnsitz von mir. Durch diverse Songslams und Konzerte bin ich im Moment mindestens einmal monatlich hier, was den schönen Nebeneffekt hat, dass ich meine Schwester regelmäßig besuchen und Zeit mit meinem Neffen verbringen kann. Jedes Mal lerne ich neue Wörter aus seinem reichhaltigen Wortschatz und weiß beispielsweise, was "Bu" (Mond), "Do-Do" (Schuhe, aber auch Joghurt), "Guge" (Rutsche) oder "Bi" (Philipp) bedeuten. Das Wort mit den meisten Bedeutungen ist allerdings "Hmö", was für "Möhre", "Gemüse", "Birne", "Würstchen" und "Brötchen" stehen kann. Toll ist auch "Manni" (Sandmännchen oder wahlweise Waschmaschine). Die Liste ist lang.
Heute spielen wir mal wieder in der Ponybar, wo wir unser letztes Konzert für das Live-Album mitgeschnitten haben. Ich war am Wochenende mit den Kollegen Simon & Jan unterwegs und bin noch dementsprechend medium-fit, aber geht schon. Lennart und Freundin stehen bereits zigarettendrehend vor der Tür, als ich ankomme. Wir haben uns mindestens sechs Wochen lang nicht gesehen und viel zu erzählen. Wir haben auch viel Zeit, um in Ruhe zu plaudern und zu essen, bevor wir mit Elena den Soundcheck machen. Während sie noch aufbaut, spielen Lennart und ich noch einige Songs an, da wir nicht zum Proben kamen. "The Incredible Nick Reinartz" ist heute mit von der Partie. Er hat ja auf unserer CD "Ohrrangement!" getrommelt und wenn es passt, tut er das auch mal gerne live bei einigen Songs. Heute ist die Liste länger. Insgesamt sollen etwa 10 Songs zusammen gespielt werden. Das wird ein Spaß.
Im Moment sind ja Semesterferien und außerdem Schulferien in Hamburg. Das ist wohl der Grund, warum heute nicht ganz so viel los ist wie bei den letzten Konzerten hier. Der kleine Raum füllt sich trotzdem einigermaßen, so dass wir um kurz vor halb zehn anfangen. Mehr als die Hälfte der anwesenden Menschen kennen wir persönlich. Schwestern, Mitbewohnerinnen, Ex-Kommilitonen, Stief-Brüder, und, und, und...Wir sind beide auch etwas aufgeregt, aber schnell merken wir, dass eigentlich alles recht rund läuft. Es ist nicht nur auf der Bühne ziemlich warm und stickig, dass kann aber leider nicht geändert werden. Die Temperatur wird zentral von der Uni nebenan geregelt und Fenster gibt es auch keine. Die Stimmung ist nett, aber für mein Empfinden auch irgendwie etwas träge und verhalten. Kann aber auch an mir liegen. Aber spätestens, als Nick die Bühne betritt, wird alles anders. Die Bühne bebt und Songs wie "Kleines Mädchen" oder "Hauptsache Uniform" bekommen mit Schlagwerk einfach einen ganz anderen Drive. Ich zitiere Lotto King Karl: "Leude, Leude ich sach euch, das Geheimnis liegt im Schlachzeuch!" Ich finde, er hat Recht.
Ein netter Abend war das und eine ehemalige Kommilitonin aus Oldenburg fährt mich noch mit dem Auto nach Barmbek. Auf der Fahrt hören wir Moritz Krämer, dessen interessante Stimme und Songs im Moment auch Simon von Simon & Jan begeistern. Den sehe ich ja übermorgen wieder. So schließt sich der Kreis.