04/28/11

KuZ Kleinbahnhof | Osterholz-Scharmbeck

Bericht von Philipp

Auch nach 6 Jahren Spieltrieb und hunderten von Konzerten, gibt es immer wieder Orte, an denen wir noch nie waren. So auch Osterholz-Scharmbeck, nordöstlich von Bremen gelegen. Hier haben Simon & Jan auch schon mit Onkel Hanke gespielt. Da habe ich doch auch gleich mal gefragt, ob sie uns da auch haben wollen. Der “Chef” vor Ort, der praktischerweise auch Philipp heißt, hat ohne zu zögern zugesagt. Prima.

Ich komme mit dem Zug aus Wunstorf, wo ich meinen Vater besucht habe, Lennart kommt mit dem Auto aus seinem neuen Wohnort (Ahlerstedt City!). Wir bewundern das alte Bahnhofsgebäude, in dem sich das Kulturzentrum befindet. In den 50er Jahren wurden die Gleise umverlegt und das alte Gebäude geschlossen. Nachdem es dann 20 Jahre vor sich hin gerottet hat, wurde es in den 70er Jahren besetzt, es wurde ein Verein gegründet, der den Laden hier bis heute schmeißt. Der Raum ist nett eingerichtet und vor allem der große alte Kachelofen gibt dem Raum einen gewissen Charme.

Lennart und ich üben Songs, denn nach viel zu langer Zeit haben wir uns mal wieder vorgenommen, was neues auf die Bühne zu stellen. Spätestens übermorgen in Oldenburg wollen wir den Leuten mal wieder was frisches bieten. Da wir nicht mehr am selben Ort wohnen und vor allem Lennart berufliche Prioritäten setzen muss, haben wir dieses Jahr noch nicht mal ernsthaft geprobt. Das war immer eher ein “Wir-spielen-dies-und-das-mal-kurz-vor-dem-Auftritt-an-um-zu-sehen-ob-es-noch-funktioniert”. Nun haben wir uns jeder einen Song ausgesucht und dank digitaler Medien Ton- und Videoaufnahmen hin und hergemailt, damit jeder für sich an einer Begleitung zum Song des anderen arbeiten kann.

Heute bekommen wir Besuch von Wiebke, mit der wir zusammen in Oldenburg studiert haben. Sie wohnt im etwa 20 km entfernten Axstedt, wo sie sich gerade ein Haus gekauft hat. Der Lauf der Dinge bei unseren Lehrerfreunden ; ) Aber ist doch schön, ein Haus zu haben.

Ansonsten ist hier leider nicht viel los. Das war bei Simon & Jan und Hanke wohl auch nicht anders. Schade eigentlich, denn alle, die hier sind, freuen sich. Auch die Vereinsmitglieder, die eher zufällig hier sind, haben ihren Spaß. Wir erfüllen heute mit “Schönes Gesicht” einen Wunsch, der schon vor Wochen in unserem Gästebuch geäußert wurde. Auch “Vom Suffix –Innen” gibt es heute mal wieder zu hören. Im Zugabenteil werden der “Sumpfgenosse III” und “Lethargie” ausgepackt. Alles Lieder, die nicht unbedingt jeden Abend gespielt werden.

Ich glaube, wir brechen heute alle unsere Rekorde, was Kürze der Pause und Schnelligkeit beim Abbau angeht. Sonst zieht sich das oft tierisch in die Länge. Da heute aber so wenig los ist und wir wenig abzubauen haben, geht das irgendwie extrem schnell. So können wir schnell nach Axstedt aufbrechen, denn Wiebke hat uns natürlich eingeladen und so bewundern wir ihr kleines, schönes Haus. Eigentlich haben wir ja noch einige Konzerttage vor uns und Lennart will morgen auch schon früh mit Schreibtischarbeit anfangen, aber irgendwie fallen wir mal wieder in ein Zeitloch und nach vielen Bieren und vielen Johannisbeerlikören ist es auf einmal sechs Uhr morgens. Natürlich ist es schon hell und so spazieren wir durch Wiebkes ausgefallenen Garten, der im Prinzip im Wesentlichen aus nem Teich besteht, um den kleine mit verschiedenen Rosenarten bewachsene Wege führen. Wie ein botanischer Garten. Die Vögel zwitschern und es ist nun wirklich Zeit ins Bett zu gehen.