07/22/11

Baltrum | Jugendclub

Bericht von Philipp

Seit längerer Zeit spielen wir heute mal wieder ein abendfüllendes Konzert. Es ist zugleich unser erstes Konzert auf einer Insel. Dirck, der hier auf Baltrum den Jugendclub leitet, kennt uns noch aus Oldenburg, wo er uns als Student mal live gesehen hat. Vor gerade mal drei Wochen fragte er uns, ob wir nicht spontan Lust und Zeit hätten, in seinem Jugendclub zu spielen. Hier findet nämlich dieses Wochenende ein Spielefest für Groß und Klein statt und er fand, dass wir als „Spieltrieb“ da prima reinpassen würden.

Ich habe ja gerade erst meinen Kurzurlaub auf Helgoland hinter mir und finde es toll, heute schon wieder auf der Nordsee herumzuschippern. Baltrum ist natürlich längst nicht so weit vom Festland entfernt, darum sind wir bereits nach einer halben Stunde da.

Am Hafen holt uns Dirck mit Bollerwagen ab (so ist das hier, autofreie Insel). Auf dem Weg zum Jugendclub zeigt er uns schon mal was von der Insel und begrüßt dabei jede Menge Leute. Hier auf der Insel kennt natürlich jeder jeden.

Der Jugendclub befindet sich direkt hinter der Düne am Strand. Für heute sind Windstärke 8-10 angesagt und es stürmt schon kräftig. Der Weg neben dem Jugendclub verwandelt sich aufgrund des hergewehten Sandes auch schon langsam in eine Düne.

Der Raum wird hergerichtet und wir bewundern zahlreiche Comics von namhaften Zeichnern, die hier mal ein Workshop-Wochenende hatten. Ein Baltrumer Cartoonist lud seine Kollegen ein, auf die Insel zu kommen und sich zum Thema Ebbe und Flut auszulassen. Die Ergebnisse kann man sich nun im Jugendclub ansehen. Alles Originale und alles richtig gut und lustig.

Ab 18 Uhr kommen die ersten Leute, um sich an Gesellschaftsspielen zu erfreuen. Lennart und ich konzentrieren uns derweil auf den Billardtisch, bis es Zeit ist, mit der Live-Musik loszulegen.

Anfangs ist es noch sehr laut, da noch viel gespielt wird, aber mit der Zeit verlassen die jüngeren den Raum und besonders in der zweiten Hälfte bildet sich eine kleine Zuhörecke vor uns. Die, die sich unterhalten wollen, sitzen an der Theke und der Rest hat es sich auf den Sitzsäcken gemütlich gemacht und lauscht uns. So entsteht eine schöne Atmosphäre.

Nach dem Konzert werden wir zunächst zum Schnapstrinken animiert, aber da ich erkältungstechnisch noch etwas angeschlagen bin, bleibe ich vernünftig und mache nach zwei Bier und zwei braunen Sambuca Schluss. Es dauert noch eine Weile, bis die letzten sich von der Theke losreißen können und erst dann bekomme ich meine Nachtruhe. Ich liege zwar schon im Schlafsack auf dem Sofa, aber erst als es ruhig wird, kann ich schlafen. Das ist aber auch das einzige, was an diesem Abend hätte besser laufen können. Ansonsten freuen wir uns über unseren Kurzurlaub auf dieser schönen kleinen ostfriesischen Insel.