09/15/12
Göttingen | Blooming Bar | NDR Soundcheck Festival
Bericht von Philipp
Lennart und ich freuen uns auf Göttingen. Einige Konzerte haben wir hier schon gegeben und vor allem einige unvergessliche Liedermacherfestivals im Café Kreuzberg erlebt. Das Kreuzberg ist mittlerweile geschlossen und zum Wohnhaus renoviert worden. Klaus Wißmann, ehemaliger Betreiber betreibt nun den Verein „Kreuzberg on Kultour“ und veranstaltet Konzerte in diversen Locations in Göttingen. Heute ist „NDR Soundcheck-Festival“ mit Live-Musik in der ganzen Stadt in Kooperation mit lokalen Veranstaltern, die das Angebot um einige Konzerte unter dem Namen "Soundbase" erweitern. Sozusagen ein Festival im Festival. Das ist der Grund, warum wir heute gemeinsam mit Sven Panne in der Blooming Bar aufspielen dürfen. Uns erwartet also ein Wiedersehen mit alten Bekannten und wir freuen uns, aus dem Alltag auszubrechen und wie in „alten Zeiten“ Liedermaching zu leben. Nun ja, zumindest fast. Dafür müssten wir eigentlich mit dem Regionalzug anreisen, da Lennart aber noch einige Sachen vom Dachboden seiner Großmutter abholen will, die in einem Dorf bei Göttingen wohnt, fahren wir heute doch mit dem Auto. Dafür musste ich früh aufstehen, weil wir bereits zum Mittagessen eingeladen sind. So verbringen wir den Tag gut verpflegt (Mittag, Kaffe und Kuchen und Abendbrot) und umkümmert, bevor wir uns um viertel vor acht auf den Weg nach Göttingen machen.
Hier treffen wir auf Sven und Dana. Großes Wiedersehens-Hallo. Die Vorfreude auf den Abend steigt. Mischer Rasmus ist natürlich auch wieder dabei.
Um kurz vor zehn beginnt Sven und wir genießen beim ersten Bier den Klang seiner uns wohl vertrauten Stimme. Er kündigt schon früh an, heute mehr zu erzählen, als zu singen und er hält Wort. Ausschweifende Stories und Gedanken umschmücken sein Programm. Noch ist nicht so viel los in der Blooming Bar, langsam aber sicher füllt sich der Laden aber.
Erst gegen 23 Uhr beginnen wir nach kurzem Soundcheck unser Set. Wir kommen gut rein und während wir spielen, wird es immer voller und das Publikum immer aufmerksamer. Das hätten wir gar nicht unbedingt erwartet, da es sich hier ja um so ein Kneipenfestival handelt, bei dem die Leute einmalig Eintritt zahlen und somit Zugang zu diversen Konzerten haben. Da kommt es schon mal vor, dass die Leute viel trinken, reden, kommen und gehen, was in der Regel für Unruhe und wenig Konzertvergnügen sorgt. So ist es heute aber wie gesagt nicht und unser Gig wird gegen Ende immer schöner und ausgelassener. Zum Schluss spielen wir noch gemeinsam mit Sven seinen Gassenhauer „Oberstes Regal“. Ein perfektes Finale, zu dem auch noch gut getimt Veranstalter Klaus den Laden betritt. Direkt nach uns startet die offene Bühne und jeder darf mal ran. Es ist bereits halb zwei und kein Ende des Abends in Sicht.
Inzwischen ist auch Friedemann Weise eingetroffen, der heute in der Diva Lounge gespielt hat. Seinen Namen hatte ich vorher schon auf dem Programm entdeckt und mich gefragt, warum er mir so bekannt vorkommt. Erst als Lennart und er die Bühne betreten und gemeinsam Friedemanns Lied „Keine Songwriter“ anstimmen, geht mir ein Licht auf: Lennart hatte mir mal den Link zum Musikvideo dieses Songs geschickt. Friedemann kündigt darauf an, einige Songs von Adam Green zu singen. Ich als großer Liebhaber von Adam Greens Songs, mache spontan mit. Auch mit Sven spiele ich unter anderem noch ein paar Lieder und es ist fast ein bisschen wie „damals“ im Café Kreuzberg.
Ein fantastischer Abend. Mit von der Partie ist auch Sebastian, ein Mitglied der „Kreuzberg on Kultour“-Crew, der uns heute bei sich übernachten lässt. Wir verstehen uns prima, sind dann auch die letzten, die um kurz vor sieben noch wach sind und feiern mit Liedern von Deichkind, den Sternen und Tocotronic den Soundtrack unserer Jugend ab.
Was für eine tolle Nacht. Viel positive Energie, die wohl mit zu meiner Prognose beiträgt, dass ich morgen keinen Kater haben werde, weil ich dafür einfach zu gute Laune habe.
Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass ich mit meiner Prognose völlig richtig lag.