12/15/12

Sulingen | JoZZ

Bericht von Philipp

Kaum zu glauben, dass es fast drei Jahre her ist, dass wir zum letzten Mal im JoZZ gespielt haben. Es ist definitiv eine unserer Top-5-Locations. Immer gut besuchte, tolle Abende mit einem Publikum im Alter zwischen 16 und 60 Jahren. Unser letzter Aufenthalt hier war am 16. Januar 2010 und es war eines der vier Aufnahmekonzerte unserer Live-CD „Unabhängigkeitserklärung“.

Vieles hat sich seit dem geändert, nur nicht unsere Lust, hier zu spielen. Es hat sich nur einfach irgendwie nicht ergeben und die Zeit vergeht ja bekanntermaßen schnell, vor allem immer schneller, je älter man wird.

Ich bin heute zunächst mit Andi verabredet. Er ist nicht nur Keyboarder und Saxofonist bei unserer Band „Boomrush Backup“, sondern auch Liedermacher. Diese Aktivität befindet sich noch im Aufbau, er hat also erst einige eigene Songs. Perfekt um als Vorprogramm zu spielen, darum lud ich ihn vor kurzem ein, heute mitzukommen.

Wir haben uns um 15 Uhr am Bahnhof verabredet, doch beide nicht damit gerechnet, dass ein Samstag vor Weihnachten den Verkehr einer Stadt partiell nahezu lahmlegen kann. Über Mobilfunk wird kommuniziert und bald ist klar, dass wir einen späteren Zug nehmen müssen. Ich warte bereits eine halbe Stunde am Bahnhof, als der arme Andi nach 45 Minuten „Fahrt“ im Bus endlich ankommt. Bei einer Strecke, die normalerweise eher 10 Minuten dauert, eine schlechte Zeit.

Aber alles easy. Dafür plant der vorausschauende Mensch ja etwas mehr Zeit ein. So kommen wir um kurz nach fünf in Achim an, wo Lennart uns einsammelt. Auf der Fahrt werden Album Classics von Led Zeppelin und Rage Against The Machine gehört.

Wir kommen um kurz nach sechs im JoZZ an. Genau rechtzeitig, da Mischer Lars auch erst kurz nach uns eintrifft. Auch heute haben wir wieder mehrere Gitarren, Banjo, Bass, etc. dabei, trotzdem geht der Soundcheck schnell und professionell von statten. Lars weiß einfach genau, wie wir klingen müssen und was er dafür tun muss. Außerdem ist der Raumsound hier sehr angenehm. Schöner natürlicher Hall.

Im JoZZ wird wie immer eigenhändig für die Bands gekocht. Es gibt eine fabelhafte Lasagne und Salat.

Ab 21 Uhr füllt sich der Laden langsam und einige bekannte Gesichter sind bereits dabei.

Bald ist es Zeit, den Abend zu beginnen. Ich sage Andi an und er startet seit Set. Er beginnt mit „Alleine Feiern“, einer schnelleren Blues/Rock 'n' Roll-Nummer über die Freuden einer One-Man-Party. Kenn ich, find ich gut. Dann ein Lied über die unglückliche Liebe zu einer Zahnarzthelferin. Es folgt ein neuer Song darüber, dass man als angehender Superstar unweigerlich eine tragische Vergangenheit braucht. Andi kommt gut an. Beim letzten Song bereite ich mich bereits mental auf's eigene Spielen vor, bekomme aber noch mit, dass Andi ordentlich Lacher einsackt und zur Zugabe aufgefordert wird. Immer ein großes Kompliment für ein Vorprogramm. Es folgt eine Covernummer: „Schilddrüsenunterfunktion“ von Funny van Dannen, für Klavier umarrangiert.

Bald soll es auch eine erste CD von Andi geben, also checkt www.facebook.com/andiruettger und verbindet euch mit ihm.

Wir beginnen unser Set, das im Wesentlichen das gleiche vom letzten Freitag im Polyester ist. Allerdings spielen wir heute die Lieder, die wir letzte Woche aus Zeitgründen rausgekürzt haben. Was soll man sagen? Die Stimmung bei uns und beim Publikum wird im Laufe des langen Abends immer besser. Besonders nach dem Balladenteil in der zweiten Hälfte wird nochmal richtig Gas gegeben. Es folgen einige Zugaben und zum Höhepunkt des Abends machen wir noch eine gemeinsame Nummer mit Andi. Völlig ohne Anlage singen wir „Jamaica Farewell“, bekannt durch Harry Belafonte. Andi und ich haben Lennart den Refrain vor dem Konzert beigebracht, sodass wir ihn dreistimmig singen können. „Sad to say, I'm on my way...“. Wunderschön und ein perfekter Abschluss. Danach kann und darf nichts mehr kommen.

Es ist aber auch bereits nach halb eins und es dauert auch noch eine Weile, bis wir los kommen. Auf der einstündigen Rückfahrt hören wir das Album „Wenn Blicke flöten könnten“ von der „Blockflöte des Todes“.

Noch nen Absacker bei Lennart und ab ins Bett. Ein toller Abschluss für ein gutes Jahr 2012.