Hallo liebe Landsleute,
drei Wochen treibe ich mich nun rum im schönen Irland. Meine Rundmails
sind ja auch schon im Blog veroeffentlicht. Nun folgt aber mein erster
wirklicher, reiner Blogeintrag.
Bereits in der achten Klasse verhielt ich mich wie ein Streber, weil wir
im Englischunterricht Irland behandelt hatten und ich von den
Musikbeispielen der Cornelsen-Schulbuch-Beilage-Kassette so begeistert
war, dass ich unsere Lehrerin bat, sie mir auszuleihen. Also eigentlich
keine Strebertat, sondern pures Eigeninteresse. Zahlreiche Folk-Sessions
im Oldenburger Irish Pub "Fiddler's Geen" liegen hinter mir und nun wurde
es endlich mal Zeit, dieses Land meiner Sehnsucht mit seinen
faszinierenden Landschaften und herrlichen Steinmauern endlich
mit eigenen Augen zu sehen.
Eine tolle Möglichkeit dazu bot mir "WWOOFing". Was das ist, hat Lennart
ja bereits im ersten Blogeintrag erwähnt und ich kann es nur jedem ans
Herz legen, der nicht unbedingt darauf aus ist, ein Land von seinen
Metropolen aus kennen zu lernen. Man erarbeitet sich also wie gesagt seine
Unterkunft inklusive Verpflegung und lebt in der Regel mit den Gastgebern
zusammen. Man verdient zwar kein Geld aber man hat halt auch keine
laufenden Kosten und steht im direkten Kontakt zu den Einheimischen. Man
ist also kein Touri und kann die Kosten des Aufenthalts selbst bestimmen.
Je nach dem, wie viel man herumreist oder wie oft man in Kneipen geht,
etc.
Ausserdem hat man die Möglichkeit, mal was für den eigenen Koerper zu
tun und frische Luft zu atmen. Dies tue ich nun seit einiger Zeit und es
ist sehr heilsam. Ich schlafe besser den je und habe mittlerweile schon
eine gesunde Gesichtsfarbe, denn nach einem heftigen Sturm kurz nach
meiner Ankunft haben wir seit fast drei Wochen nahezu ausschliesslich
sonniges Wetter und milde Temperaturen. Frühling halt. Warum sollte der
in Irland schlechter sein als in Oldenburg?
Pakie und Irene sind auch wirklich sehr herzlich und haben mit mir sogar
letzten Sonntag eine Sightseeingtour gemacht. Wir waren zum Beispiel an
den Cliffs of Moher, welche von diesen für Irland typischen und
unglaublich beeindruckenden Klippen, die mal locker einige hundert Meter
hoch sind. Irland ist also optisch genau so wie man es von Bildern kennt.
Mit einigen Vorurteilen muss ich allerdings aufräumen:
1. Die Iren saufen gar nicht so viel, und vor allem nicht so oft, wie man
in Deutschland vielleicht annimmt.
Zumindest auf dem Land hab ich die Erfahrung gemacht, dass das Trinken
sich eher auf das Wochenende und besondere Anlaesse beschränkt. Ich habe
aber bereits einen typischen irischen "Dirty old man" erlebt, der um halb
elf nur noch grunzende Urlaute, gemischt mit gepfiffenen Toenen von sich
gab.
2. Nicht alle Iren habe rote Haare.
Die meisten, die ich gesehen habe, haben schwarze Haare. So ziemlich alle
haben den selben Kurzhaarschnitt und tragen in der Regel sportliche
Kleidung. Aus deutscher Sicht sehen die ziemlich prollig und gewaltbereit
aus. Hab aber noch nicht auf's Maul bekommen. Auf dem Klo fragte mich
einer: "Where are you from?" Als ich antwortete: "From Germany" sagte er:
"Oh, that's not too bad!" Wir Deutschen haben hier eigentlich einen ganz
guten Ruf
Bei den "Cliffs of Moher"
Die "Cliffs of Moher"
Irische Landschaft
Irische Mondlandschaft
Bei der Arbeit
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